Zwei Hühner – 60 Knoblauchzehen
Bisher war ich eigentlich davon überzeugt, dass ein Rezept mit 60 Knoblauchzehen zum einen ungenießbar und zum anderen die Folgen am nächsten Tag für einen selbst und die Umwelt verheerend sein müssten.
Das wir auf der Suche nach amerikanischen Gerichten jedoch mehrfach über Rezepte für „Hähnchen mit 30-40 Knoblauchzehen“ gestolpert sind, machte uns stutzig.
Darüber hinaus haben wir in unserem USA-Urlaub auch noch ein Knoblauchrestaurant mit dem Namen Stinking Rose in San Francisco entdeckt – es animiert uns mutig zu sein. Das Rezept Huhn Filice von USA kulinarisch diente uns als leckere Vorlage. Die 40 Zehen aus dem ursprünglichen Rezept haben wir vorsichtshalber auf 30 pro Hähnchen reduziert – leider ;-).
Was wir nicht wussten: Wenn man Knoblauchzehen rund 40-50 Minuten im Ofen gart verlieren sie ihren scharfen Geschmack, der Geruch verliert sich und die Zehen werden Butterweich und richtig lecker. Von daher kann man also ruhig mutig sein. Auch am nächsten Tag blieb überraschender Weise der unangenehme Knoblauchnachgeschmack aus.
Was wir nicht testen konnten: Wie stark andere den Knoblauch riechen. Uns fehlten die Proberiecher ;-). Als Beilage gab es bei uns selbst gemachten Coleslaw und Potato Wedges (Kartoffelecken).
- 2 Hühner (ca. 1700 g)
- 60 Knoblauchzehen
- 200 ml Weißwein
- 120 ml trockenen Sherry
- 40 ml Olivenöl
- 4 Stangen (240 g) Staudensellerie / Bleichsellerie
- 2 TL (gehäuft) getrockneten Oregano
- 4 EL gehackte Basilikumblätter
- 2 Bund Petersilie
- 2 Zitronen (unbehandelt)
- 1/2 TL Cayennepfeffer, Salz und Pfeffer
- 1 großen Bräter oder 2 kleine oder eine feuerfeste große Pfanne
Zutaten für Beilage Potato Wedges (Kartoffelecken):
- 1200 g Kartoffeln (festkochen)
- 3 Zweige Rosmarin
- 2 TL Paprika Edelsüss
- 1/2 TL Cayennepfeffer
- 30 ml Olivenöl
- 1,5 TL Salz
Zubereitung der Potato Wedges:
Rosmarin vom Stängel zupfen und ganz fein hacken.
In eine Schale das Olivenöl geben. Die Gewürze (Rosmarin, Paprika, Salz und Cayennepfeffer) in das Öl geben und gut verrühren.
Die Kartoffeln gut waschen und säubern, dann halbieren, vierteln und am Ende achteln, so das sich die typischen Kartoffelecken ergeben.
Die Kartoffelecken in einen, bzw. bei der Menge besser zwei, Gefrierbeutel geben und die Olivenölgewürzmischung dazugeben. Gut vermischen und rund 1/2 Stunde darin ziehen lassen.
Aus Platzmangel im Backofen (weil wir einen Bräter und eine Pfanne in Einsatz hatten) haben wir die Potato Wedges zuerst zubereitet und vorgebacken. Am Ende haben wir sie nochmal kurz in den Backofen geschoben und fertig gebacken.
Den Backofen auf 220° Grad vorheizen (Umluft).
Auf das Küchenblech Backpapier legen und darauf die Kartoffelschnitte mit der runden Seite nach unten stellen (möglichst nicht legen, damit beiden Seiten gleichmäßig braun werden). Rund 20-30 Minuten benötigen die Potato Wedges.
Evtl. am Ende noch etwas salzen.
Zubereitung der zwei Hühner mit 60 Knoblauchzehen:
Gefrorene Hühner rechtzeitig auftauen. Am besten aber frische Hühner kaufen. Das Huhn gut waschen und mit Küchenkrepp trocken reiben. Jedes Huhn in 8 Teile teilen.
Die Schale der Zitronen in dünnen Streifen abschneiden (am besten mit einen Zestenschneider) und in kleine Stücke schneiden. Anschließend die Zitronen auspressen. Die Petersilie klein hacken. Ebenso das Basilikum.
Sherry, Weißwein, Olivenöl und Zitronensaft zusammen gießen. Dazu die Petersilie, das Basilikum, das Oregano und den Cayennepfeffer geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Blätter an der Staudensellerie entfernen und waschen. Dann in ca. 2,5 cm lange Stücke schneiden.
Die Knoblauchzehen schälen.
Anmerkung: Im Originalrezept steht „die ungeschälten Knoblauchzehen“. Wir vermuten, dass da frischer Knoblauch verwendet wurde. Wir sind lieber auf Nummer sicher gegangen und haben unseren Knoblauch geschält, da es kein frischer war.
Den Bräter oder/und die Pfanne mit Olivenöl ausreiben.
In den Bräter die Hähnchenteile so legen, das die Haut nach oben zeigt. Darauf die Knoblauchzehen und die Staudenselleriestücke legen.
Mit der Olivenölsauce übergießen. Dann die Zironenzeststücke darüber geben.
Backofen auf 175° Grad vorheizen.
Bei einem Bräter jetzt das ganze mit dem dazugehörigen Deckel verschließen. Bei einer Pfanne kann alles mit einer Alufolie gut abdecken werden.
Im Backofen das ganze gute 40-50 Minuten garen.
Danach den Deckel/oder die Alufolie entfernen und das ganze nochmal rund 15-20 Minuten im Backofen fertig backen. Am Ende darf die Haut gebräunt und knusprig sein.
Erstellt von Sabine am 07.06.2010
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Am 20. Juni 2010 um 10:54 Uhr
Ich kann mir gut vorstellen, dass das mit ungeschältem Knoblauch gemacht wird. Ich habe das auch mal bei einem Jamie Oliver Rezept so nach gekocht. (Huhn in Milch) Das Huhn wurde auch mit Milch, Salbei, Zitronenschale und viel Knoblauch ins Rohr geschoben. Der Knoblauch ließ sich nach dem Garen ganz leicht mit der Gabel aus der Schale drücken.
Am 17. Juli 2010 um 16:01 Uhr
Ich bin ein riesen Knobi-Fan. Ich kann mir das alles also sehr gut vorstellen. 60 Zehen klingt trotzdem sehr gehaltvoll. Würde es wohl auch eher mit frischem Knoblauch probieren. Den kann man ja auch pur essen. Wird nachgekocht! Mal sehen wie mein Umfeld reagiert…
Am 7. August 2010 um 02:38 Uhr
das ist eines der besten Hähnchen Rezepte die es gibt.
vor allem in kombination mit dem knofi.
ich habe das hühnchen sogar schon mit 60 zehen ausprobiert.
bin halt ein knobi junkie.
ich liebe es auch z.b einfach 20-30 zehen in der pfanne zu braten bis sie richtig braun und knusprig sind, und diese zu einem guten steak dazu zu reichen.
Am 12. Dezember 2010 um 19:19 Uhr
Wie geil, ein Knoblauch-Restaurant! Das Rezept ist aber echt ein Knaller für mich als Knoblauch-Fan! Übrigends, ein toller Blog! :-)