Um ehrlich zu sein: Gulaschsuppe kenne ich eigentlich nur aus der Dose. Zuhause kann ich mich nicht daran erinnern, das Gulaschsuppe jemals richtig frisch zubereitet wurde. Dabei ist es weder schwierig noch zeitintensiv. Man muss lediglich ein wenig Gemüse und Fleisch klein schneiden und das ganze köcheln lassen, damit das Fleisch so richtig zart wird. Dann noch die richtigen Gewürze, und am Ende wird man mit einer wirklich tollen Gulaschsuppe belohnt, die alle Dosen- und Tütenvarianten in den Schatten stellt.
Zutaten für ca. 3 Liter leckere Gulaschsuppe:
- 6 EL Öl
- 3 große Zwiebeln (ca. 750 g)
- 4 Möhren (ca. 500 g)
- 5 Knoblauchzehen (ca. 30 g)
- 4 Paprika (rot und grün)
- 600 g Rindfleisch
- 500 ml Rotwein
- 750 ml Wasser
- 1/2 TL Kümmel (gemahlen)
- 1 TL Majoranblätter
- 2 EL Paprika (ca. 15 g, edelsüß)
- 70 g Tomatenmark (kleine Dose)
- 7 g schwarze Pfefferkörner
- 4 Kartoffeln (300 g)
- Salz
- 1 EL Mehl
Zubereitung der Gulaschsuppe:
Zwiebeln schälen und grob würfeln. Die Knoblauchzehen schälen und sehr fein hacken. Das Fleisch ggf. von Fett und Sehnen befreien und in kleine Würfel (1×1 cm) schneiden.
Den Pfeffer mörsern oder bereits gemahlenen Pfeffer verwenden.
Anmerkung: Frisch gemöserter Pfeffer riecht und schmeckt unsere Meinung nach intensiver. Daher ziehen wir frisch gemörserten Pfeffer dem fertigen Pfefferpulver meist vor.
In einem großen Topf das Öl erhitzen und darin die Zwiebeln dünsten. Kurz darauf den Knoblauch und dann das Fleisch dazugeben und alles zusammen garen (weder Zwiebeln noch Fleisch sollen dabei braun werden).
Als nächstes das Tomatenmark unterrühren und nach rund 10 Minuten mit dem Rotwein und dem Wasser ablöschen. Anschließend 5 Minuten köcheln lassen. Jeweils die Hälfte der Gewürze (Pfeffer, Paprikapulver, Majoran, Kümmel) dazugeben, umrühren und nochmal rund 100 Minuten leicht köcheln lassen.
Gegen Ende der Zeit die Paprika waschen, den Strunk und das Kerngehäuse entfernen und würfeln. Die Karotten und Kartoffeln schälen und ebenfalls würfeln.
Paprika, Karotten und Kartoffeln in die Suppe geben, umrühren und die zweite Hälfte des Majorans und des Kümmels dazugeben. Beim Pfeffer erstmal nur einen Teil, den anderen Teil erst gegen Ende dazugeben falls es zu mild sein sollt.
Anmerkung: Sollte eventuell zu viel Flüssigkeit verkocht sein, noch etwas Rotwein dazugeben.
Die Gulaschsuppe darf nun nochmal rund 20 Minuten weiter köcheln, bis die Kartoffeln und Möhren gar (jedoch noch nicht zu weich) sind. Dann das Mehl mit etwas Wasser lösen, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Das gelöste Mehl zur Suppe geben und verrühren.
Anschließend köchelt die Suppe nochmal 5-10 Minuten. Zum Schluss wird sie mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Etwas Baguette schmeckt wirklich gut dazu. Alternativ auch ein rustikales Bauernbrot.
Col Pain
Wenn ihr die Möglichkeit habt, eure Gulaschsuppe im Freien in einem Kessel über dem Holzfeuer zu kochen, solltet ihr das unbedingt probieren. Wir haben uns schon vor Jahren einen echten ungarischen Gulaschkessel aus dem Urlaub mitgebracht und kochen jedes Jahr mehrfach auf dem Wochenendcampingplatz ein Kesselgulasch. Mittlerweile mussten wir schon einen größeren Kessel anschaffen, weil die Nachfrage unter den Freunden und Bekannten einfach zu groß ist.
tina
Gulaschsuppe…mmm…wie cool! ich mag suppen, ich koche sehr sehr gern. :)
Markus
Hallo! Ein „kleiner“ Tip mit RIESENWirkung:
Unbedingt noch vor dem Fleisch, also aus die angeschwitzten Zwiebeln, das Paprikapulver geben, Topf vom Feuer nehmen und Paprikapulver gut unterrühren. Dann erst das Fleisch hinzu geben und wieder auf’s Feuer stellen.
Das ist die Original ungarische Art und es ist essentiell für den Geschmack und die Farbe. Ein Großteil der ungarischen Gerichte beginnt mit diesem Arbeitsschritt. Und – auch für alle Skeptiker – unbedingt mal Schweineschmalz als Fett benutzen anstatts Öl oder dergleichen.
Ungarische Grüße!
Schnilp
Sabine
@Col Pain: Stelle ich mir klasse vor. Aber wir sind keine Camper – von daher müssen wir auf das Freilufterlebnis vermutlich erstmal verzichten – oder wo campt ihr so ;-).
@Markus: Danke für die beiden Hinweise. Wir werden sie bei einer Wiederholung gerne beherzigen. Allerdings bereiten wir derzeit noch selten ein Gericht zweimal zu – es gibt einfach noch zu viel was wir noch nicht probiert haben ;-)
Col Pain
@Sabine: Wir campen auf einem wunderschön gelegenen Platz an einem See in Sachsen-Anhalt. Das trifft sich gut, denn wo könnte man besser BBQs veranstalten, als unter Campingfreunden. Ein Kesselgulasch ist da einfach seit Jahren mehrmals pro Saison Pflicht. Wenn du die Gelegenheit hast, so etwas einmal outdoor zuzubereiten, solltest du es unbedingt tun. Bei einer Gartenparty geht das natürlich genauso gut. Das Raucharoma vom offenen Holzfeuer passt wirklich hervorragend.
Alex
Ich muss Markus beipflichten , der Paprika muss mit angeröstet werden und wenn es richtig ungarisch werden soll nimmt man Schmalz anstatt Öl.
Der Geschmack ist dann viel intensiver .