Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da bekamen wir Post vom Anwalt einer Rezeptseite. Nennen wir sie mal „Mariannes Kochbuch“ (Name v. d. Red. geändert). Zusammen mit einer saftigen Honorar- und Anwaltsrechnung wurden wir darauf hingewiesen, dass wir nicht zusammen mit dem Bild der Kochbuchseite zu deren Rezept für einen Christstollen verlinken dürfen. Das ganze geschah seinerzeit auf einem Hausbau-Blog (einem Blog, der demnach thematisch nicht konkurriert).
„Eigentlich müssten wir mal kochbloggen und denen zeigen, dass wir ihre Rezepte nicht brauchen und nur als Goodwill verlinkt haben“ sagten wir damals im Spaß. Dass wir kurze Zeit darauf tatsächlich mit dem Kochbloggen begonnen haben, hatte nichts mit der Abmahnung zu tun.
Dass wir vor ein paar Tagen allerdings einen Christstollen gebacken haben – nun ja, wir können uns nicht ganz davon freisagen, dass „Mariannes Kochbuch“ dazu den Anstoß gab.
Hier ist unser Christstollen-Rezept. Ideengeber (und deshalb gerne verlinkt) war „Fool for Food„.
Zutaten:
- 500 g Weizenmehl
- 170 g Butter
- 150 ml Milch
- 140 g Zucker
- 15 g Vanillezucker
- 40 g Hefe
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 200 g Mandelstifte
- 50 g Orangeat
- 50 g Zitronat
- 100 g Rosinen
- Brauner Rum
- 1 gehäuften TL Zimtpulver
- 7 Nelken
- 1 Pimentbeere
- 1/2 TL Anissamen
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
Am Abend zuvor werden die Mandeln, die Rosinen, das Orangeat und das Zitronat in Rum eingelegt. Alle Zutaten sollen sich mit Rum vollsaugen.
Die Hefe wird in eine kleine Schüssel gebröselt und 3 EL Zucker darüber gestreut. Anschließend wird das ganze mit einem Esslöffel zu einem Brei vermengt. Nach einigen Sekunden verflüssigt sich diese Mischung unter weiterem Drücken.
Die Butter und die Milch werden leicht erhitzt, bis die Butter geschmolzen ist. Keinesfalls kochen!
Die Milchbutter, die Zuckerhefe und das Mehl werden in der Küchenmaschine gründlich zu einem Vorteig verknetet.
Während die Küchenmaschine knetet, werden Pimentbeere, Anissamen und Nelken in einem Mörser fein zermalen. Zusammen mit dem Ei und dem Eigelb wird die gemörserte Mischung und der Zimt zum Teig gegeben und weiter vermengt. Auch der restliche Zucker und der Vanillezucker werden nun hinzu gegeben.
Ist alles gut gemischt und verknetet, lässt man den Teig mindestens eine Stunde bei Zimmertemperatur gehen.
Nun wird der Backofen auf 180° vorgeheizt. Während der Ofen aufheizt werden die Trockenfrüchte (die in der Zwischenzeit alles andere als trocken sind) aus dem Rum gehoben. Sie sollten etwas abtropfen. Danach werden sie in den Teig gegeben und einige Minuten von der Küchenmaschine verknetet.
100 g Butter werden in einem kleinen Topf ausgelassen.
Der Teig wird in eine Stollenform gegeben, die vorher gebuttert wurde. 30 Minuten wird der Teig bei 180 Grad gebacken. Anschließend wird die Stollenform entfernt (optimal ist eine Springform) und die Oberfläche sowie die Seiten mit Butter bepinselt.
Bei 160 Grad wird der Teig einige Minuten weiter gebacken und zwischendurch mehrmals außen eingebuttert. Wer auf Nummer sicher gehen will, fährt mit einem Zahnstocher in den Teig: Bleibt beim Rausziehen nichts vom Teig haften, ist der Stollen fertig.
Nachdem der Stollen den Ofen verlassen hat, wird er nochmal abschließend gebuttert. Er soll danach abkühlen. Erst danach geht ein Schneeschauer aus Puderzucker auf ihn runter. Die Dicke der Puderschicht steuert letztlich auch die Süße des Stollens.
Man sagt, ein Christstollen wird mit jedem Tag Lagerung besser. Wir können das bestätigen. Leider überlebte nur ein kleiner Teil des Christstollens eine längere Lagerung… ;-)
kquspk
Erstaunlich, dass ihr trotz all dem Ärger noch die Muße und die Freude daran habt, so einen Christstollen zu backen. Respekt! Lasst es euch schmecken. :)