Piroggen

Viel zu wenig Menschen in Deutschland kennen Piroggen. Sind wir mal ganz ehrlich: Wer hat auch zum ersten mal von Piroggen gehört, als er den Film „Men in Black“ sah? Ausgerechnet Außerirdische bestellten dort Piroggen, während sie über den „Fortbestand des Arquillanischen Reiches“ diskutierten. Grund für die Kochbanausen die eigentlich polnischen Pieroggi selbst auszuprobieren. In Polen werden die Teigtaschen sowohl süß als auch herzhaft gefüllt.

Wir haben uns für diese Variante hier entschieden und die Piroggen mit gebratenen Zwiebeln serviert. Jetzt können wir die Außerirdischen verstehen… ;-)

Zutaten für ca. 30 Piroggen (Pieroggi):

Für den Teig

  • 200 g Weizenmehl
  • 1 TL Salz
  • 1 Ei
  • 80 ml Wasser
  • weißer Pfeffer

Für die Füllung:

  • 250 g Quark (40%)
  • 100 g Schafskäse
  • 5 EL Semmelbrösel
  • 2 Eigelb
  • 1 TL Salz
  • 1 TL weißer Pfeffer

Zum Verkleben der Ränder:

  • 1 Ei
  • 1 EL Sahne

Zusätzlich:

  • 8 kl. Zwiebeln
  • 60 g Butter

Zubereitung Teig:

Das Mehl in eine Schüssel geben und den Teelöffel Salz untermischen. Das Ei und die 80 ml lauwarmes Wasser dazugeben. Weißen Pfeffer frisch mahlen und ebenfalls unterrühren. Leider ist uns der weiße Pfeffer ausgegangen und wir mussten schwarzen mahlen – geschmacklich sicher kein Unterschied, aber optisch schauen die schwarzen Punkte im Teig nicht so schön aus.

Alles zusammen gut kneten bis ein glatter Teig entsteht, evtl. noch etwas Mehl dazugeben. Sobald sich eine Teigkugel formen lässt diese in vier Teile teilen, auf ein Brett legen und mit einer Frischhaltefolie abdecken.

Zubereitung Füllung:

Die Flüssigkeit des Quarks abschütten, den Quark in eine Schüssel geben. Schafskäse ganz klein bröseln und zusammen mit den Semmelbröseln, 2 Eigelb und einem TL Salz und 1 TL frisch gemahlenen weißen Pfeffer untermischen. Alles gut verrühren.

——————————-

In einer kleinen Schüssel jetzt ein Ei mit Sahne verquirlen.

Dann ein Teigteil nehmen und auf einer bemehlten Fläche sehr dünn ausrollen. Als nächstes ca. 6 cm große Teigkreise ausstechen. Am besten mit einem Glas. Auf jeden Kreis eine kleine Portion (etwa 1 gut gehäufter TL) der Füllung in die Mitte setzten. Den Rand ringsum mit der Ei-Sahne einstreichen und die eine Hälfte umklappen, so das eine Halbteig-Tasche entsteht. Die Ränder durch das zusammendrücken mit einer Gabel verschließen. Das ganze mit dem gesamten Teig wiederholen.

Parallel einen großen Topf mit Salzwasser zum kochen bringen und die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. In einer Pfanne mit Butter die Zwiebeln leicht braun anbraten.

Sobald alle Piroggen fertig sind einen Teil davon ins heiße, siedende Wasser geben. Nach rund 4 Minuten eine Pirogge probieren. Sofern sie gar ist, alle mit einer Schöpfkelle entnehmen, etwas abtropfen lassen und auf einen Teller mit den gebratenen Zwiebeln und etwas von der geschmolzenen Butter servieren.

Wichtig: Ich hatte Sorge, das der Teig reißen könnte und habe daher den Teig unterschiedlich stark ausgerollt. Geschmacklich schmeckten die mit dem dünnen Teig aber viel besser und die feine Füllung kam viel stärker zur Geltung. Das dünne ausrollen ist zwar etwas mehr Arbeit, lohnt sich geschmacklich aber wirklich – und: Keine der Teigtaschen ist im Wasser aufgegangen, auch nicht die ganz dünnen.

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Erstellt von Sabine am 16.10.2008
Einsortiert in die Kategorien: Rezepte | Teiggerichte | vegetarisch

9 Reaktionen zu “Piroggen”

  1. Eva

    Das ist eine Wucht, klingt gar nicht sooo schwer und wird ausprobiert! Danke fürs Rezept und die bebilderte Anleitung – wie immer super!

  2. Bolliskitchen

    ich liebe Piroogen, habe aber bislang immer davor zurückgeschreckt…aber mit der Anleitung!

    Danke

  3. nysa

    ich kenne pirogen. in portugal gibt es so ne ähnliche variante. tolles rezept mit den ganzen fotos. ;-)

  4. kulinaria katastrophalia

    Kommen die Piroggi nicht aus Russland? Seit Urzeiten liegt hier ein Rezept rum wo allerdings Hirn eine Hauptzutat ist, das schreckte bisher ein wenig ab ;-)

  5. Barbara

    Tolle Anleitung! :-)

    Ich liebe Piroggen auch, habe sie aber noch nie selber gemacht. Dabei sind sie auch ein bisschen ähnlich wie Jiaozi, die gibt es bei uns häufiger. http://barbaras-spielwiese.blogspot.com/2008/02/jiaozi.html

  6. Biene

    @kulinaria katastrophalia: Ich frag die Tage mal eine russische Bekannte, vielleicht weiß es sie ja. Fleisch passt sicher auch prima – aber für Hirn kann ich mich auch nicht begeistern.

    @Barbara: Wir kannten es bisher gar nicht von daher hatten wir auch keine geschmacklichen Vergleich. Aber uns hat es geschmeckt :o). Deine Jiaoui schauen aber auch zum anbeißen lecker aus…

  7. Biene

    @kulinaria katastrophalia: Habe jetzt gefragt – so wie hier zubereitet ist es wohl wirklich polnisch. Es gibt aber etwas sehr ähnliches in Russland.

  8. marina ciccone-monopoly

    also bei uns in Italien heißen die Piroggen Panzerotti und die werden mit Ricotta-Käse gefüllt man nimmt etwas Zucker in die Ricotta und Petersilie und man ißt Sie mit Tomatensoße.

  9. Gourmandise

    Endlich kam ich dazu, dies Rezept für Pirogen nachzukochen, und wurde mit einem wirklich leckeren Gericht belohnt, welches man wahrlich nicht nur Außerirdischen überlassen sollte. :-)
    Vielen Dank für die Anregung
    Gourmandise

    PS:
    Ein Foto gibt es jetzt auch unter http://gourmandise.wordpress.com/2011/04/03/piroggen-mit-zwiebeln/



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