Du sitzt beim Frühstück, schaust entspannt aus dem Fenster und blickst anschließend auf die Verpackung auf dem Frühstückstisch. Und Du beginnst zu lesen. Was Du da liest, ist manchmal unfreiwillig komisch. Oder ärgerlich. Oder einfach unüberlegt. Du bekommst den Eindruck: Die Leute, die diese Verpackung gemacht haben, haben nicht damit gerechnet, dass jemand wie Du tatsächlich das ganze Zeug liest, was darauf steht.
Schon seit einiger Zeit trage ich die Idee mit mir herum, diesen alltäglichen Verpackungswahnsinn und die alltägliche Verpackungscomedy hin und wieder mal in die Welt hinaus zu tragen. Sei es, um andere an der Sinnlosigkeit teilhaben zu lassen, sei es um von Lesern über einen Irrtum aufgeklärt zu werden (manchmal denkt man ja einfach nur in die falsche Richtung).
Aus diesem Grund gibt es ab sofort bei den Koch-Banausen die Rubrik „Verpackungsgeschichten„.
Den Anfang macht ein kurzer Satz auf der Tube des „Löwensenf Extra“. Wer die Hinweise auf der Seite der Tube liest, entdeckt dort mit Erstaunen, dass die Tube nicht benutzt werden soll, ohne vorher geschüttelt zu werden. Wir haben das versucht – und hatten einen äußerst amüsanten Vormittag.

Ulrike
Die Tube ist mir durch die Lappen gegangen, weil ich als Glasbotschafterin natürlich zum Glas greife;-). Was mir da entgangen ist!
Sabine
… und schon mal auf die Banderole vom Glas geschaut? Mich würde es nicht wundern, wenn es da auch steht ;-)
Arthurs Tochter
Auf dem Glas steht dann wahrscheinlich:
Bei stetigem Gebrauch nach und nach sorgfältig aufrollen.
Tom
Hehe, ja, sowas schaue ich mir auch oft an. Ist in der Tat lustig was da ab und an steht. Auch kürzlich bei einem Sixpack Bier. „Mit Vorsicht genießen“, danke für den Tipp …
Freue mich auch auf weiteres aus dieser Reihe ;-)
Pinot
Also ich hab‘ so eine Tube als Notfallration im Büro (zu Hause habe ich die großen Gläser). Und wenn man die Tube 1, 2 Wochen nicht benutzt hat, setzt sich der Senf ab und ungeschüttelt erhält man beim ersten Drücken eine wässrige Brühe, keinen streichfähigen Senf.
„Vor Gebrauch schütteln“ ist also in der Tat unerlässlich – und unter Zuhilfenahme eines gegebenen Maßes an Feinmotorik sieht die Tube nach dem Schütteln auch noch genauso unzerdellt aus wie zuvor…
Stefan
@Pinot: Das Problem mit der Brühe (hier ist es wohl der Brantweinessig) kann ich bestätigen. Nach unserem Experiment mit dem „Schütteln nach Gebrauchsanweisung“ war übrigens das erste, was uns nach dem Öffnen begrüßte: Brühe. Ist ja eigentlich auch logisch. Natur einer Tube ist, dass dort frei werdenden Lufträume weggedrückt werden. Die geschüttelten Bestandteile finden in einer Tube kaum Platz, um sich miteinander zu vermischen.
Abhilfe könnte schaffen: „Vor Einlagern Tube entrollen und mit Luft füllen“.
Giselle
@Ulrike
soll man das auch schütteln?
pitdieerste
Ich unterschreibe bei Pinot…Senftuben muss man tatsächlich schütteln und dann kommt keine Brühe raus sondern Senf. Vielleicht sollten sie ihre Schütteltechnik überdenken?
Ralf v. Selber Kochen
Faszinierend was für Dinge es gibt. Wenn das Normale Schütteln nicht reicht dann tut es vielleicht der Farbrüttler aus dem Baumarkt??? :)
kitchenroach
Super! Das siehe man mal wieder wie wenig ich die Tuben lese. Ist mir glatt entgangen bei meinem Loewensenf.