Alle Jahre wieder im Winter findet man in den Tiefkühltheken Reh, Hase und Wildschwein. Dieses Jahr haben wir es genutzt um zum ersten Mal Rehbraten selbst zu zubereiten. Und es schaut ganz danach aus, als wäre es auch nicht das letzte Mal. Die Kruste hat zu dem Reh prima gepasst und zusammen mit den karamelisierten Kartottengipfel und den Prinzesskartoffeln war es ein tolles Festessen auch ohne Fest. Allerdings hat es das Rezept zeitlich in sich – zumindest bei uns.
Das Rezept für die Prinzesskartoffeln ist hier bereits veröffentlicht. Man kann sie übrigens für dieses Gericht prima schon etwas früher herstellen, vorbacken und dann nur noch kurz vorher mit in den Backofen geben um sie fertig zu backen.
Zutaten für 2 Rehbraten und 6 Personen:
- 1000 g Rehbraten, bzw. 2 x 500 in unserem Fall
- 2 EL Butterschmalz
- 4 Thymianzweige
- 2 Rosmarinzweige
- 3 Schalotten
- 4 Wacholderbeeren
- 250 ml kräftiger Rotwein
- 250 ml Gemüsebrühe (am besten selbstgemacht)
- 20 g Butter
- Salz und Pfeffer
Zutaten für die Kruste:
- 200 g Butter
- 150 g fein gehackte Haselnüsse
- 80 g Semmelbrösel
- 2 Eigelb
- 2 Wachholderbeeren
- 2 Thymianzweige
- 2 Gefrierbeutel (3 Liter)
- Salz und Pfeffer
Zutaten für die Karottengipfel:
- 700 g Karotten
- 80 g Zucker
- 2 cl Ahornsirup
- 30 g Butter
- 100 Schlagsahne
- 150 ml Gemüsefond
- 2 cl Weinbrand
Zubereitung der Kuste:
Da die Kruste nach dem Zubereiten für rund 1 Stunde erst noch in den Kühlschrank muss, diese am besten als erstes zubereiten.
Dafür in einer Pfanne die gehackten Haselnussstücke ohne Zugabe von Fett goldbraun anrösten und abkühlen lasen.
Zwei Wacholderbeeren sehr fein mahlen. Drei Thymianzweige sehr fein hacken. Dann die Butter schaumig rühren und 2 Eigelb, die gemahlenen Wacholderbeeren und den Thymian dazugeben und gut mischen. Als nächstes die abgekühlten Haselnussstücke und die Semmelbrösel dazugeben und wieder gut vermischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Gefrierbeutel einmal an der langen Seite und zweimal an den kurzen Seiten aufschneiden und aufklappen. Die Haselnussmasse halbieren und die ein Hälfte auf der Folie gleichmäßig verteilen. Folie zuklappen und noch etwas glattdrücken. Die beiden so gefüllten Beutel flach in den Kühlschrank legen und fest werden lassen.
Später wird jeweils ein Beutel für einen Rehbraten benötigt. Dabei wird die Folie zu einer Seite weggeklappt und die Kruste vorsichtig auf den Braten gelegt und angedrückt.
Zubereitung der Karottengipfel:
Karotten schälen und in ca. 4 cm lange Stücke schneiden. Diese Stücke halbieren und diagonal durchschneiden. In Salzwasser bissfest garen.
In einer Pfanne den Zucker schmelzen und unter ständigem rühren braun werden lassen. Mit Ahornsirup ablöschen und die Butter dazugeben und dabei weiter umrühren. Als nächstes die Sahne, die Gemüsebrühe und den Weinbrand dazugeben und gut verrühren und etwas einköcheln lassen. Zum Schluss die Karotten dazugeben und noch ein paar Minuten darin ziehen lassen.
Zubereitung des Braten und der Sauce:
Schalotten schälen und in Scheiben schneiden. Wacholderbeeren fein mahlen. Fleisch mit Küchentuch abreiben und gegebenenfalls Sehnen mit einem sehr scharfen Messer entfernen. Backofen auf 130° C Grad bei Umluft vorheizen. In einer feuerfesten Pfanne oder Topf das Butterschmalz schmelzen lassen, die Schalotten dazugeben und kurz andünsten. Dann den Braten (in unserem Fall die beiden Braten) und die gemahlenen Wacholderbeeren sowie die Thymian- und Rosmarinzweige dazugeben und den Braten von beiden Seiten kurz scharf anbraten. Die Pfanne oder den Topf danach in den vorgeheizten Backofen (mittlere Schiene) geben und dort 10 Minuten schmoren lassen.
Anschließend aus dem Backofen nehmen und kurz auf einen Teller legen damit der Fleischsaft, der jetzt austritt, aufgefangen werden kann. Backofentemperatur auf 100° C Grad zurückdrehen und wenn möglich auf Umluft/Grillen umschalten, damit die Kruste von oben stärkere Hitze erhält und schön knusprig wird.
Als nächstes den Braten auf ein Backblech setzten und die Haselnusskruste aus dem Kühlschrank nehmen. Eine Seite der Folie wegschlagen und auf den Braten legen und vorsichtig andrücken. Die Masse ist etwas bröselig lässt sich aber gut um den Braten legen. Für rund 15-20 Minuten nochmal in den Ofen schieben – aber Achtung, die Kruste kann schnell zu dunkel werden, also unbedingt dabei bleiben und regelmäßig einen Blick in den Backofen werfen.
Unsere Prinzesskartoffeln hatten wir bereits zuvor im Backofen vorgebacken und am Ende nur nochmal 10 Minuten auf unterster Schiene mit in den Ofen geschoben damit sie zeitgleich fertig sind.
Währenddessen die Sauce zubereiten.
In die Pfanne mit den Zwiebeln und den Kräutern die Gemüsebrühe und den ausgetretenen Fleischsaft geben und kurz aufkochen. Dann den Rotwein dazugeben und noch etwas weiter köcheln lassen. Eventuell mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Die Sauce dann durch ein Sieb geben und warm halten.
Sobald alles andere servier fertig ist, die Soße kurz erhitzen und die kalte Butter unterrühren. Fertig ist eine ausgesprochen schmackhafte Sauce.
Braten mit Prinzeßkartoffen, Karotten und der Sauce servieren und genießen.
Sivie
Wir haben auch noch keinen Rehbraten gemacht. Aber was nicht ist kann ja noch werden und euer Braten sieht toll aus.