Butter S gehörte bei uns zu Weihnachten wie der Baum oder die Gans. Wobei „Butter S“ bei uns „Butter S’le“ genannt wurden – naja, typisch Schwaben halt: Alles verniedlichen, auch wenn es ausgewachsene Butter S waren.
Leider habe ich auch hier das Originalrezept meiner Oma nicht überliefert bekommen. Aber das Rezept hier ist ziemlich nah dran und hat einiges an Kindheitserinnerungen wachgerufen. Sind Butter S eigentlich typisch schwäbisch oder gibt es die überall?
Nebenbei: Das Timing war perfekt. Es hat mit Backbeginn angefangen zu schneien. Klar, das dann die Weihnachtsmusik auch nicht fehlen durfte. So gesehen ein perfekter 3. Advent.
- 250 g Butter
- 5 + 1 Eier mittelgroß
- 2 Vanilleschoten
- 125 g Zucker
- 375 g Mehl 550
- Hagelzucker
- 2 EL Sahne
Zubereitung der Butter S:
Die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank stellen damit sie weich ist.
Das Vanillemark aus den beiden Schoten kratzen. 5 x Eigelb von Eiweiß trennen. In eine Schüssel das Mehl, das Vanillemark, das Eigelb und den Zucker geben. Alles zusammen gut verkneten bis es einen glatten Teig gibt.
Diesen in Klarsichtfolie einschlagen und 1-2 Stunden in den Kühlschrank geben.
Anschließend herausnehmen und vierteln. Ein Viertel direkt verarbeiten, den Rest wieder in den Kühlschrank geben.
Aus dem Viertel eine Rolle (Durchmesser ca. 2 cm) formen und davon ca. 5 mm breite Scheiben abschneiden. Jeder Scheibe rollen und die „Schlange“ auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech zu einem „S“ formen. so lange wiederholen bis das Blech voll ist.
Anmerkung: Da die Butter S im Backofen größer werden und sich etwas ausdehnen ruhig Platz zwischen den einzelnen „S’le“ lassen.
Sobald das Blech fertig belegt ist, dieses abgedeckt an einen kühlen Ort stellen. Wie hatten das Glück, das wir es bei 0 °Grad optimal auf der Terrasse in kürzester Zeit runterkühlen könnten. Hintergrund: Umso kälter die Butter S sind, umso weniger laufen sie beim Backen in die Breite.
Vom letzten Ei jetzt auch Eigelb und Eiweiß voneinander trennen. Zu dem Eigelb 2 Eßlöffel Sahne geben und gut mit einander verrühren.
Sobald die Butter S gut durchgekühlt sind, diese mit dem Ei-Sahne Gemisch bestreichen und anschließend den Hagelzucker darüber geben und leicht andrücken. Alternativ kann man auch die Butter S nehmen und mit der einen Seite in den Hagelzucker legen, festdrücken und dann wieder auf das Backblech legen.
Anmerkung: Nicht gleich alle bestreichen, sondern erst 5 oder 6. Diese dann direkt mit Hagelzucker versehen und dann erst die nächsten einstreichen, da auf dem kalten Butter S das Ei-Sahne-Gemisch schnell fest wird und dann der Hagelzucker nicht mehr so gut haftet.
Die fertig bestrichenen Butter S jetzt nicht mehr in der Wärme stehen lassen, sondern sofort in den auf 150 °C Grad vorgeheizten Backofen schieben. Dort rund 15 Minuten leicht goldgelb backen.
Anschließend auskühlen lassen und schnell in einer Dose verstauen damit sie nicht alle auf einmal weg sind ;-).
Da Stefan kein Fan von Hagelzucker ist haben wir noch eine Variante probiert. Anstelle von Hagelzucker haben wir die Butter S mit gehackten Mandeln bestreut. Schmeckt auch gut, allerdings sollte man für die Variante den Zucker im Teig auf 150-170 g erhöhen um den fehlenden Hagelzucker auszugleichen.

Werner B.
Hallo,
die Zutaten stimmen mit dem Rezept meiner Großmutter – sie war „Herrschaftsköchin“ in Stuttgart – weit gehend überein. Ich wende das Rezept seit gut 35 Jahren an – meine Kids backen das „S“ mit Begeisterung.
Abwandlung gegenüber dem obigen Rezept: Kein Vanillezucker oder ausgekratzter Vanilleschote – dafür ein wenig Zitronensaft und etwas abgeriebene Zitronenschale (naturbelassen, versteht sich).
Den Hagelzucker und damit das Bestreichen weg lassen, ebenso Mandeln o.ä.
Das ist eher geeignet, den Geschmack zu verfälschen. Meiner Erfahrung nach sollte man die Butter-S nur mit Eigelb (bei obigem Rezept 6 Eigelb) ohne Eiweiß zubereiten. (Mit den Eiweiß kann man dann Makronen oder Spritzgebäck zubereiten).
twinga
Butter S hab ich als Augsburger Schwabe noch nie gehört. Steht das vielleicht doch für Stuttgart? :-) Sieht auf jeden Fall sehr lecker aus!
reibeisen
also in tirol kennen wir die nicht. sehen jedenfalls superlecker aus!!!
zitronenpresse
In Mittelfranken sind die nicht bekannt. Sehen aber auch nicht so lecker aus.
Bloß a Witzla – wir werden sie testen.
wellholz
S-le, zwingend mit Hagelzucker, aber ohne Vanille. Wie Werner kenne ich sie auch mit mehr Eigelb als Eiweiß. Ich vermute dass macht sie etwas mürber.
wellholz
Was mir auch noch eingefallen ist:
Zum Bestreichen: Am besten bringt man den Hagelzucker auf die S-le indem man zwei Untertassen nebeneinanderstellt, Ei in der einen, Hagelzucker in der nächsten, und dann das S-le zuerst durch das Ei zieht und dann kurz auf den Hagelzucker legt.
Zum Ei: S-le eignen sich sehr gut das übrigbleibende Eigelb von Makronengebäck auszunutzen. D.h. während Haselnussmakronen, Zedernbrot oder Zimtsterne im Ofen sind bereitet man schnell mit dem restlichen Ei den Mürbteig für S-le oder Ausstecherle.