In vielen Hausbaublogs ist gestern platte Werbung von einer Firma „torzu******.de“ gespammt worden. Nicht immer griff die automatische Spamabwehr, auch in meinem Blog wurde die Werbenachricht veröffentlicht.
Vor einiger Zeit habe ich mal eine launige „Nutzungsbedingung“ in meinem Blog veröffentlicht. Den Spammer habe ich damit als Antwort auf sein Posting gestern offen konfrontiert. Die Reaktion auf seine Spamaktion und meinen Hinweis war die Drohung mit dem Anwalt.
Nun ist die Bloggosphäre ein ziemlich eingeschworenes Völkchen und letztlich eine potentielle Zielgruppe für den spammenden Shop. Und es dauerte nur wenige Augenblicke bis sich Hausbaublogger per Mail oder in Kommentaren kritisch an den Spammer wendeten.
Gestern Abend klingelte dann das Telefon und der Spammer meldete sich bei mir, um sich zu entschuldigen. Er erklärte mir, dass ihn ein befreundeter SEO dazu angestiftet habe, auf diese Weise den Pagerank der Shopseite zu erhöhen. Ich nahm die Entschuldigung an und versprach ihm, die Kommentareinträge zu anonymisieren.
Bei aller Kritik: Ein reife Leistung vom Spammer, sich per Telefon zu outen und sich zu entschuldigen. Dafür Respekt.
Ich fand die ganze Aktion faszinierend. Der Weg des geringsten Widerstandes wäre gewesen, den Werbekommentar zu entfernen. Stattdessen wurde der Spammer mit seinen eigenen Mitteln geschlagen: Öffentlichkeit. Ich hoffe er hat auf diesem Weg gelernt, dass Kommentarspam nichts nutzt.
Vielleicht sollten wir bei der nächsten Inland-Spamwelle (und die kommt bestimmt) als Hausbaubloggercommunity wieder so verfahren.
[Bildquelle: http://www.spam-uk.com]