Lecker Spam für Garagentore
In vielen Hausbaublogs ist gestern platte Werbung von einer Firma „torzu******.de“ gespammt worden. Nicht immer griff die automatische Spamabwehr, auch in meinem Blog wurde die Werbenachricht veröffentlicht.
Vor einiger Zeit habe ich mal eine launige „Nutzungsbedingung“ in meinem Blog veröffentlicht. Den Spammer habe ich damit als Antwort auf sein Posting gestern offen konfrontiert. Die Reaktion auf seine Spamaktion und meinen Hinweis war die Drohung mit dem Anwalt.
Nun ist die Bloggosphäre ein ziemlich eingeschworenes Völkchen und letztlich eine potentielle Zielgruppe für den spammenden Shop. Und es dauerte nur wenige Augenblicke bis sich Hausbaublogger per Mail oder in Kommentaren kritisch an den Spammer wendeten.
Gestern Abend klingelte dann das Telefon und der Spammer meldete sich bei mir, um sich zu entschuldigen. Er erklärte mir, dass ihn ein befreundeter SEO dazu angestiftet habe, auf diese Weise den Pagerank der Shopseite zu erhöhen. Ich nahm die Entschuldigung an und versprach ihm, die Kommentareinträge zu anonymisieren.
Bei aller Kritik: Ein reife Leistung vom Spammer, sich per Telefon zu outen und sich zu entschuldigen. Dafür Respekt.
Ich fand die ganze Aktion faszinierend. Der Weg des geringsten Widerstandes wäre gewesen, den Werbekommentar zu entfernen. Stattdessen wurde der Spammer mit seinen eigenen Mitteln geschlagen: Öffentlichkeit. Ich hoffe er hat auf diesem Weg gelernt, dass Kommentarspam nichts nutzt.
Vielleicht sollten wir bei der nächsten Inland-Spamwelle (und die kommt bestimmt) als Hausbaubloggercommunity wieder so verfahren.
[Bildquelle: http://www.spam-uk.com]
am 4. Mai 2006 um 9:35 pm Uhr.
Und? Hat er wenigsten bezahlt?
am 4. Mai 2006 um 11:17 pm Uhr.
Hm, das er sich telefonisch entschuldigt hat finde ich auch gut. Aber trotzdem finde ich das insgesamt ziemlich wiedersprüchlich: Dir erzählt er im Telefongespräch das ein befreundeter Seo ihn angstiftet hat und in seinem Kommentar vom 04.05.06 21:23 Uhr schreibt er „Ok das tut mir jetzt alles sehr Leid . Ich hättte nicht gedacht das eine Werbung von einem Studenten der sich gerade als Seo ausprobiert so aufsehen eregt.“
Passt nicht so ganz zusammen aber was solls. Ich überlege mir ob ich deine Nutzungsbedingungen (wenn genehmigt) bei mir einarbeite. Vielleicht komme ich so noch zu´nem dicken Konto 😉
P.S. Ruft der Knabe jetzt eigentlich bei jedem an bei dem er etwas gespammt hat? Nunja – ich erwarte seinen Anruf unter 0900-999999999!
am 5. Mai 2006 um 6:21 am Uhr.
@Mario: Nach telefonischer Absolution wurde die Forderung in diesem Fall eingestellt. Ob die anderen das ebenfalls getan haben, weiß ich nicht 😉
@Christian: Es gab noch andere Widersprüche, aber alleine die Entschuldigung zählte bei mir. Sie zeigt IMHO, dass er der Meinung ist, dass es nicht korrekt war.
am 5. Mai 2006 um 9:15 am Uhr.
Hatte es gar nicht gemerkt aber auch ich habe gestern Nachmittag einen Kommentarspam von dem Typen bekommen. Eine Entschuldigung brauche ich ja nicht aber ich frage mich was ich mit dem Kommentar mache – einfach löschen oder noch mal in einem Artikel drüberherziehen… 😉
am 5. Mai 2006 um 9:46 am Uhr.
Schon faszinierend wie man versucht sich aus der Verantwortung zu schleichen, wenn man merkt, dass man Mist gebaut hat.
Ein Freund von mir betreibt eine Firmenwebseite auf der Artikel der Branche vorgestellt werden… w/findige ebayer meinen nun diese guten Artikel und Bilder mit einem Link bei ebay für ihre privat zu verkaufenden Produkte verlinken zu müssen. Auch das ist ein besonderer Spaß.
Vor allen Dingen, wenn ein Hersteller davon Wind bekommt, das seine Produkte von einem seriösen Geschäft/Handelspartner billigst bei ebay angeboten werden.
Nerv…
Trotzdem aber wie immer: Öffentlichkeit herstellen!
Jan