Early Mornin’ Wake Up Call

Ich komme derzeit morgens schlecht aus dem Bett. Vielleicht liegt’s daran, dass ich zu wenig Schlafe. Während einer Bauphase scheint das aber nichts außergewöhnliches zu sein. Heute morgen war alles anders, denn heute morgen kam von unserer Fertighaus-Firma „Anlage 16“ mit der Post.

Um zu verstehen, warum wir nach dem lesen der Anlage HELLWACH waren, muss man wissen, dass wir unser Haus beinahe vollständig fliesen lassen werden. Die Kosten für das Fliesen hatten wir vorher ausgehandelt. Weil wir derart große Fliesenflächen haben, haben wir unsere Fliese auch bereits in der Angebotsphase festgelegt. Es war uns wichtig, hier keine Überraschungen zu erleben.

Zurück zu „Anlage 16“. Dort heißt es: „Bei kalibrierten Bodenfliesen kommt ein Verlegeaufpreis von 17,17 Euro je m² zzgl. Mwst. hinzu.“

Das Wochenende begann sonnig, doch jetzt zogen richtig dunkle Wolken auf. 17 Euro x unsere Quadratmeterzahl… das sind ja… das ist ja… unser Offenbarungseid!

Sind das kalibrierte Fliesen?„Kalibrierte Fliesen“ – nie gehört. Panik machte sich breit. Wir sahen unsere ohnehin angespannte Baufinanzierung bereits vor die Wand laufen. Fliesen müssen dann kalibriert werden, wenn sie besonders unregelmäßig sind bündig Kante an Kante verlegt werden sollen.

Haben wir denn nun unregelmäßige Fliesen? Was ist bei Fliesen unregelmäßig? Sind wir vielleicht nur Opfer eines Textbausteins geworden? Wir werden wohl die nächste Woche abwarten müssen, um näheres darüber heraus zu finden. Bis dahin werde ich mir „Anlage 16“ neben das Bett legen, um morgens nach einem Blick darauf hellwach mit einem ungesunden Puls aus demselben steigen zu können.

4 Kommentare zu “Early Mornin’ Wake Up Call”

  1. Wendel Marcus

    Hallo,
    meineTextbaustein in Anlage 8 liest sich genauso und der Preis ist bis auf 1cent identisch. Ist ihr Haus denn von der Firma Fertighaus Weiss ?

    Grüße eines Mitzweifelnden

  2. Bruno Klotz

    Hallo,

    wir planen gerade auch die Fliesen und sind mit dem „unerklärlichen“ Begriff „kalibriert“ konfrontiert. Wie ist das bei Euch ausgegangen und was steckt nun praktisch hinter dem begriff?

    Grüße
    Bruno Klotz

  3. Stefan

    @Bruno: In unserem Fall handelte es sich nicht um kalibrierte Fliesen. Kalibrieren von Fliesen bedeutet im Grunde genommen nur, dass sie besonders exakt zugeschnitten sind. Warum das dann jedoch einen Zuschlag beim Verlegen geben soll, ist uns bis heute nicht klar. Nachdem unsere Fliesen Zuschlagsfrei waren, haben wir aber auch nicht mehr weiter nachgefragt.

    Vermutlich ist es so, dass der Bauherr, der Fliesen mit exaktem Kantenmaß (kalibrierte Fliesen) verlegen läßt Wert auf ganz besonders gleichmäßige Fugen legt. Dadurch erhöht sich der Aufwand…

  4. Stefan

    Marcus Wende schrieb mir per Mail noch sehr sinnvolle Infos zu dem Thema und ist einverstanden, dass ich sie hier als Kommentar veröffentliche:

    Hallo Bruno,

    kalibrierte Fliesen sind tatsächlich genauer gearbeitet … geschliffen (Ober, Unterseite oder auch die Kanten). Marmor ist ein Beispiel für kalibriertes Material aber auch das meiste Feinsteinzeug ist so gearbeitet. Da die Kanten dann eher „scharf“ sind muß man bei der Verlegung auch auf gleichmäßigen Kleberunterstrich achten, da ansonsten scharfe Kanten nach oben stehen, was bei Fliesen (abgerundete Ecken) nicht der Fall ist. Kalibrierte Fliesen kann/könnte man ohne Fugen verlegen (gibt es in modernen Bädern an den Wänden), weil durch den Schliff fast formschlüssig gearbeitet werden kann.
    Dass sowas mehr Aufwand und genaueres Arbeiten bedeutet ist in der Regel klar, aber nicht jedes kalibrierte Material muss per se mit dem Aufwand verlegt werden … die meisten Feinsteine brauchen keine Sonderbehandlung.

    Die Frage des Aufwandes entsteht meist wenn ein Gewerk vergeben wird, daß man als Bauherr nicht selbst vergibt, sondern etwa der Bauunternehmer oder Bauträger mit dem man baut (und schlüsselfertig gekauft hat) an einen Subunternehmer. Wenn der dann im Nachhinein mehr berechnet wegen „Kalibrierung“, dann will der Bauunternehmer im Vorhinein die Absicherung, dass der Bauherr das weiß und auch bezahlt.
    Vergibt man das Gewerk selbst kann man mit dem Fliesenleger die Sache vorher (auch vor Kauf der Fliesen) abstimmen.

    Wir verlegen die Fliesen um die es sich bei uns gehandelt hat (und die fast alle kalibriert sind) selbst oder in Familienhilfe und wie sich zeigt ist das alles nicht so heiß wie es gekocht wird, leider haben die Bauunternehmer oder Fliesenleger manchmal mehr Hunger als die Bauherren … 🙂

    Gruß Marcus



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