Baugutachter: Daumen hoch oder runter?
Am Freitag waren wir drei Stunden lang mit dem Baugutachter vom Bauherrenschutzbund im Haus. Auch wenn wir nicht mit allen Tipps unseres Baugutachters zufrieden waren, wollten wir ihn doch auf jeden Fall kurz vor dem Finale nochmal auf der Baustelle haben.
Da wir am Montag Bauabnahme haben war es uns wichtig, dass er uns zu verschiedenen Punkten seine Einschätzung gibt und uns auf Mängel hinweist, die wir noch nicht entdeckt haben oder nicht für Mängel hielten.
Besonders wichtig war für uns die Frage: Was ist OK und sollte akzeptiert werden und was ist jenseits jeder Akzeptanz-Grenze. Der Baugutachter gab uns zu jedem unserer Punkte eine „Gras-Einschätzung“. Die Kategorie „Gras wachsen hören“ bedeutet nun für uns: Bei der Abnahme zwar ansprechen, bei Gegenwehr jedoch nicht lange kämpfen 😉
Ein sehr wichtiger Punkt bei der Begehung mit dem Gutachter war die Schlusseinschätzung. Unser Bausachverständiger begleitet mehrere Bauvorhaben und hat recht häufig mit Bauabnahmen zu tun. Sein Urteil basiert daher durchaus auf einem gewissen Erfahrungsschatz. Ich versuche mal halbwegs realistisch wieder zu geben, wie er das Gesamtprojekt nach der Begehung einschätzte:
„Schauen Sie mal: Nachdem wir jetzt komplett durch sind habe ich nur eine knappe DIN-A4-Seite mit Punkten beschrieben. Es kommt eher selten vor, dass sich nur so wenige Mängel auf meiner Liste befinden. 6 oder 8 handgeschrieben Seiten nach der Begehung sind keine Seltenheit. Ihr Haus macht einen sehr guten Eindruck und die Fertighausfirma hat allem Anschein nach recht sorgfältig gearbeitet. Ich sehe keine großen Probleme bei der Abnahme auf Sie zukommen.“
Dann lobte er noch besonders die Arbeiten der Fliesenleger und der Maler. „So saubere Fliesenarbeiten und so exakte Tapeten- und Malerarbeiten bekomme ich nicht oft zu sehen„.
Fazit: Wir sind schon lange nicht mehr mit einem derartig gutem Gefühl von der Baustelle nach Hause gefahren.
Einige Stunden später bekamen wir von unserem Gutachter ein ausformuliertes Protokoll zugemailt. Dort schreiben wir die Punkte von unserer Liste noch hinzu, dann sollten wir bestens präpariert in das Abnahmegespräch morgen gehen können.
Wir sind schon sehr gespannt, wie das morgen abläuft. Beim Generationenhaus haben wir heute bereits einen kleinen Vorgeschmack auf so eine Abnahme bekommen.
am 21. Dezember 2014 um 4:07 pm Uhr.
Ich bin schon sehr verwundert, dass wir wohl mit unserem, vom Bauherren-Schutzverein empfohlenen beratenden Ingenieur aus Berlin Zehlendorf hinsichtlich unseres Haus-Baus einsam mit einer sehr schlechten Erfahrung dastehen.
Wie er uns selbst mitteilte, war er insgesamt durch andere Aufträge überlastet und unserer Meinung nach den Bau unzureichend kontrollierte, zog sich dann mehrere Monate ohne Ankündigung und ohne Erklärung von seinen Aufgaben zurück. Dies obwohl er schriftlich zugesichert hatte, dass “ die im Leitungsverzeichnis aufgeführten Kontrollen“ von ihm selbstständig durchgeführt werden. „Ihre Mithilfe ….ist nicht erforderlich.“
Nach 8 (!) Monaten haben wir dann von ihm eine Rechnung für seine Leistungen erhalten.
Wir können nur davor warnen, personelle Empfehlungen vom Bauherren-Schutzverein kritiklos zu akzeptieren !!!!