Schwebende Stromversorgung
Im Heizungskeller ist es sehr eng. Es ist so eng, dass die Elektriker auf Weisung der Bauleitung den Weg des geringsten Widerstandes genommen haben und die Elektroleitungen für die Heizung einmal quer mitten durch den Raum gelegt haben. Achtung: Waagerecht, etwa in Brusthöhe, zur Hälfte frei schwebend.
Ein Servicetechniker, der an die Heizung gewollt hätte, hätte sich nicht nur hindurch zwingen müssen sondern auch noch unter Leitungen balancieren müssen.
Der Elektriker hat nach dem spontanen und herzhaften Gelächter, dass mir beim Anblick seiner Schwebelösung über die Lippen fuhr, zum Werkzeug gegriffen und eine fest verankerte Führung über die Decke gebaut.
Die beiden schwarzen Leitungen werden auch noch einen Meter höher gesetzt (zumindest versprach man uns das), damit Techniker später aufrecht stehend vor der Installation ihre Arbeit verrichten können.
Auf die Frage, ob er die Stromleitungen in seinem eigenen Keller auch so verlegen würde, grinste unser Elektriker kurz und meinte: „Die Geschäftsleitung hat es so abgesegnet. Ist halt sehr eng hier…“.
OK, ist akzeptiert. Wer bekennt sich vor dem Scharfrichter auch gerne schuldig. Hauptsache kein „Das machen wir immer so!“.