Fertighaus: Vorteile & Nachteile & Märchen

Aufbau unseres Fertighauses

Nachdem wir jetzt schon einige Wochen in unserem neuen Fertighaus wohnen wird es Zeit, eine Liste mit Vor- und Nachteile eines Fertighauses in Holzständerbauweise zu führen – soweit wir das aus unserer subjektiven Sicht beurteilen können. Wir werden diese Liste nach und nach ergänzen, sie soll kontinuierlich wachsen. Sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und basiert auf Details, die wir selber erlebt oder aus erster Hand von anderen Bauherren erfahren haben…

Fangen wir also mit den ersten Punkten an…

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Vorteile

Kürzere Bauzeit
Die Bauzeit von Fertighäusern kann kürzer sein als die von gemauerten Häusern. Das aufgestellt Holzhaus und das fertig gemauerte Steinhaus haben dann allerdings wieder vergleichbare Ausbauarbeitszeiten. Vom ersten Spatenstich bis zum Einzug vergingen bei uns ca. 4 Monate.

Kaum Wetterausfälle
Abgesehen vom Tag der Aufstellung (an dem es keinen Starkregen oder Sturm geben sollte) gibt es kaum Arbeiten am Fertighaus, die durch Wetter beeinflusst werden. Ein wichtiges Detail für Bauzeit und Koordinierung der Mietkündigung.

Vieles aus einer Hand
In unserem Fall wurde das Fertighaus nahezu ausschließlich von Handwerkern ein und desselben Unternehmens fertig gestellt. Dadurch reduzieren sich die Ansprechpartner, die Koordinationsarbeit des Bauherren ebenfalls. Alle Fehler liegen bei einem Unternehmen, es gibt kein gegenseitiges Fehler zuschieben. Gerät man an ein schwarzes Schaf, kann das allerdings fatale Folgen haben.

Wände speichern kaum
An warmen Sommertagen wirken die Wände nachts nicht als Backsteinofen nach. Die Hitze des Tages setzt sich nicht im Mauerwerk fest, das Holzständerwände und deren Dämm-Material kaum Wärme speichern.

Preis
Es mag bei Fertighäusern durchaus einen Preisvorteil geben, wir haben jedoch die Erfahrung gemacht, dass dieser nicht so groß ist, wie sich das mancher Bauherr in Späh vorstellt.

Kostensicherheit
Zumindest für unser Bauvorhaben können wir sagen: Im großen und ganzen blieb es bei dem Kosten, die bei Vertragsschluß vereinbart wurden. Wir denken, dass dies nicht selbstverständlich ist und in unserem Fall daran lag, dass nahezu alle Arbeiten von einem Unternehmen ausgeführt wurden. Interne Überraschungen werden so reduziert.

Trockene Wände
Die Holwände sind bereits zum Einzug trocken. Feuchtigkeitsprobleme sind weniger wahrscheinlich. Ein Trockenheizen und die damit verbundenen Kosten und Unannehmlichkeiten entfällt.

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Nachteile

Wände speichern kaum
Hoppla, stand dieser Punkt nicht schon oben bei den Vorteilen? Ja, genau. Im Winter wird der Vorteil jedoch zum Nachteil. Wird die Heizung abgedreht, steckt kaum Wärme in den Wänden, der „Backsteinofen“ existiert nicht und kann deshalb auch nicht nachheizen. Der Wohnraum kühlt etwas schneller aus als beim gemauerten Haus.

Ausfallrisiko
Da bei Fertighäusern oft der Großteil der Gewerke von der Fertigbaufirma ausgeführt wird, geht mit deren Konkurs auch die komplette Gewährleistung flöten. Gleiches gilt für den Ausfall während der Bauzeit. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Schwingende Böden
Die wurden bei uns als Holzkonstruktion ausgeführt (üblich bei Holzfertighäusern). Diese Böden schwingen stärker als massive Böden. Die Schwingungen sind gelegentlich spürbar. Interessenten sollten so etwas in Musterhäusern vorher beachten und für sich entscheiden, ob sie das tollerieren können. Die Schalldämmung von Holzböden ist geringer als die von massiven Böden. Für Mehrfamilienhäuser kann dies von Interesse sein.

Wiederverkaufswert
Keine Angst, hier haben wir zum Glück (noch?) keine Erfahrungen. Die Finanzierungsbanken haben uns im Vorfeld jedoch wissen lassen, dass der Wert von Fertighäusern im Verkaufsfall geringer angesetzt wird als der von Massivhäusern.

Geringe Luftfeuchtigkeit
Holzwände geben keine Feuchtigkeit ab. Dementsprechend trocken kann die Luft im Innenraum (insbesondere im Winter) sein, wenn sie durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung regelmäßig abgelüftet wird.

Wandbeläge renovieren (neu)
Fertighauswände sind durch und durch Trockenbauwände. Ihre äußerste Schicht zum Wohnraum hin ist in der Regel eine Gipskartonplatte. Soll hier später renoviert werden ist zu beachten, dass sich z.B. Tapete, die direkt auf einem Gipskarton liegt, praktisch nicht mehr ablösen läßt.

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Märchen

Kaum Individualisierungen
Im Vorfeld hieß es häufig, Fertighäuser seien kaum individuell planbar. Das mag für einige Anbieter stimmen. In unserem Fall gab es jedoch nicht einen einzigen Wunsch, der nicht geplant und kalkuliert wurde. Wir mußten keine Abstriche machen.

Barackenmuff
Gelegentlich wird man vor dem anhaltenden Muff in Holz-Fertighäusern gewarnt. Unser Haus ist nun fertig gestellt und einige Zeit bewohnt. Wir können einen solchen Muff absolut nicht feststellen.

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[to be continued…]

Info: „Aber was ist mit der Lebensdauer? Fertighäuser halten doch nicht so lange!“ werden jetzt sicher viele sagen. Das ist durchaus möglich, es wird oft diskutiert (siehe auch das hier). Wir wollen hier über Erfahrungen berichten. Und zum Glück mußten wir das Ende der Haltbarkeit für unser Fertighaus noch nicht erleben… 😉

172 Kommentare zu “Fertighaus: Vorteile & Nachteile & Märchen”

  1. Andi

    Der eine sieht in irgendwas einen Vor- oder Nachteil, der andere eben nicht. Wie nun schon oft gesagt, muss jeder für sich entscheiden. Nur eben neutral bewerten und nicht versuchen etwas krankhaft schlecht zu reden.
    Der Preis richtet sich halt nach vielen Dingen, wie gesagt, bei uns lag der Unterschied zwischen Stein- und Holzhaus bei einem niedrigen 4-Stelligen Betrag.
    Somit jedem viel Spass mit seinem Haus. 🙁

  2. Andi

    Der eine sieht in irgendwas einen Vor- oder Nachteil, der andere eben nicht. Wie nun schon oft gesagt, muss jeder für sich entscheiden. Nur eben neutral bewerten und nicht versuchen etwas krankhaft schlecht zu reden.
    Der Preis richtet sich halt nach vielen Dingen, wie gesagt, bei uns lag der Unterschied zwischen Stein- und Holzhaus bei einem niedrigen 4-Stelligen Betrag.
    Somit jedem viel Spass mit seinem Haus. 🙂

  3. Andi

    Sorry, gab irgend nen Übertragungsfehler

  4. Guido

    Und ich dachte schon, ich hätte was getrunken 😉
    Ich hatte Fertighäuser ja auch nicht verteufelt, wie gesagt uns gefiel auch ein Haas Haus so gut, dass es ernsthaft in Frage kam.
    Nur waren die qualitativ hochwertigen Fertighäuser, wie auch Weber, zum Teil deutlich teurer als massiv gebaute Häuser und bis jetzt habe ich hier kaum wirkliche Vorteile gelesen.
    Nochmal, wenn einer damit glücklich ist, prima, wenn jemand aber unentschlossen ist und nach den Vor- und Nachteilen sucht kann man hier überwiegend nur lesen, ein Fertighaus hat keine oder muss keine Nachteile haben, wirkliche Vorteile werden aber kaum aufgezählt.
    Ich habe jetzt nicht mehr alles im Kopf, aber der einzig für mich wirkliche Vorteil, leichtere Verlegung der Elektro- und Wasserinstallationen, kam noch von mir!
    Wie gesagt, ich habe beides mit gebaut, so Sachen wie es geht schneller ist Quatsch bzw. wenn überhaupt, nur wenige Wochen.
    Andi, bei Dir waren jetzt wohl die Innenwände schon fertig, dafür hast Du aber ca. 50000.-€ mehr bezahlt als wir.
    Klar kommt es hier auch sehr stark auf die Ausstattung an, aber wir haben auch eine Wärmepumpe, KWL, überall Fußbodenheizung, wie angesprochen zum Teil sehr teure Fliesen, überall Schlüter Edelstahlleisten, 2 komplette Bäder (nicht nur Gäste-WC) Aco Duschrinnen, teure Rainshower, Sechseckbadewanne mit perleffekt+antislip im Styroporträger, elektrische Rollläden, zahlreiche Deckeneinbauspots (alles LED´s) zum Teil mit Dimmer oder Funkdimmer, überall CAT7 und TV Kabel usw…
    Sicher kann man immer noch teurer und mehr einbauen, aber ich denke wir haben schon recht hochwertig gebaut…

  5. Tobi

    Meine Meinung, auch wenn sie Einige nicht interessiert und auch keine Rolle spielt, hier schreiben viele Fertighausbesitzer. Es liegt in der Normalität des Menschen, dass er das Seinige immer für das Beste hält, sonst hätte er es ja nicht gekauft.
    Aber vielleicht sehen manche Leute hier die Gefahr eines Fertighauses ein, wenn sie folgendes lesen (wahre Geschichte).
    Auch hier möchte ich voranschicken, dass Viele jetzt wieder schreiben werden es kommt eben immer auf eine gute Ausführung des Bau´s an, aber wer macht keine Fehler, erst recht, wenn er unter Zeitdruck steht?

    Also, Bekannter X hat ein Fertighaus. Alles ist gut, er war nach etwa 5 Monaten Bauzeit eingezogen. Das Haus funktioniert, mit den Nachteilen kann er sich abfinden (Hellhörigkeit, z.T. Luftzug aus Steckdosen…)
    Irgendwann entdeckt er in der Küche einen nassen Fleck an der Wand.
    Der Grund, ein Abflussrohr war wohl nicht richtig oder genügend tief zusammengesteckt. Der Schaden war auch schnell erkannt, nur einfaches Trocknen war nicht möglich, da in einem großen Teil der Wand die komplette Dämmung patschnass war und auch das Holz schon sehr nass.
    In dem Fall blieb der Schaden wohl durch die Dampfsperre eine gewisse Zeit unbemerkt.
    Das Ende vom Lied: Küche abbauen, großflächig die komplette Wand öffnen, Dämmung raus und versuchen, das Holz wieder einigermaßen trocken zu bekommen. Er hatte insgesamt fast 2 Monate keine Küche und eine offene Wand.
    Mir ist durchaus klar, dass auch im Massivbau Wasser ein gefährlicher Feind sein kann, nur kann man Mauerwerk in der Regel immer trocken legen, wenn man gleich nach erkennen damit beginnt.
    Hätte er den Fleck nicht gesehen und die Balken wären schon angegriffen, wäre evtl. das Haus kaum noch zu retten gewesen.
    Holzhäuser werden in den USA vor allem wegen den Erdbeben in CA gebaut, hier bietet die „elastische“ Bauweise Vorteile. In anderen Regionen auch wegen Wirbelstürmen, da diese Häuser eben billiger und schneller anschließend wieder aufgebaut sind.
    Hierzulande wird jedoch behauptet, man bekomme quasi ein gleichwertiges Endprodukt und wie schon einer schrieb, wird noch mit Wohnraumgewinn wg. schmaler Wände geworben. Mal im Ernst, wieviel Quadratmeter soll eine 5-10cm schmalere (Innen)wand ausmachen?
    Tatsächlich sind die Häuser in der Herstellung deutlich billiger und werden nur (da angeblich gleichwertig) zu ähnlichen oder sogar höheren Preisen verkauft.
    Es hat auch einer Recht wenn er sagt, Installationen lassen sich leichter machen. Das interessiert doch aber nur, wenn man sie selbst macht?
    Wieviele Leute machen denn schon die komplette Elektroinstallation oder Wasser selbst?
    Wenn man schlüsselfertig baut oder nur Kleinigkeiten, wie z.B. Laminat verlegen, selbst macht, gibt es weder preislich noch baulich Vorteile.
    Man muss schon wirklich (fast) alles selbst machen, um (Preis)vorteile zu haben, das Endprodukt hat aber dennoch keinen Vorteil, außer im angesprochenen Erdbebengebiet, hier hätte man eine geringere Einsturzgefahr…

  6. Andi

    Also jetzt bin ich aber wirklich langsam verwundert…
    Ich bin ja echt neutral…
    Aber Luftzug aus den Steckdosen beim Fertighaus??? Das höre ich zum ersten mal und kann ich so auch nicht bestätigen. Also wer sowas kauft… sorry, der ist doch auch selbst schuld.
    Ja, Wasserschaden ist sicherlich ein Thema, da haben auch wir uns unsere Gedanken gemacht. Aber wenn das passiert hat man immer ein großes Problem. Im beschriebenen Fall wäre ein Abbau der Küche, Öffnen der Wand und ein wochenlanges trocknen mit Trocknungsgeräten sicherlich auch bei Ziegel die Folge gewesen. Und ein Balken verfault auch nicht innerhalb von Tagen, das dauert Monate oder Jahre!

    Ich sag ja, Horrorgeschichten von denen ich euch sowohl über Holzhäuser und Steinhäuser genug erzählen könnte. Wenn ich jetzt voreingenommen wäre könnte ich auch behaupten (ist doch ein Vorteil vom Holzhaus, Wand auf, neue Dämmung rein und Wand wieder zu – fertig) Ist genauso Quatsch wie eine Oauschalisierung, dass es bei Holzhäusern einen Luftzug aus den Steckdosen gibt… 😉

  7. Tobi

    Es gibt da wohl spezielle gedämmte Steckdosen, die sind dann luftdicht.
    Jedoch in den Nutzflächen wurde da wohl gespart und deshalb merkt man da manchmal einen zarten Luftzug.
    Wie gesagt, wer macht schon solche Installationen alle selbst oder kennt sich damit aus? Insofern zu sagen selbst schuld ist nachher immer einfach. Als Kunde gehe ich doch erstmal davon aus, dass die richtigen Schalter und Steckdosen eingebaut werden.
    Ein weiterer Punkt, der Hersteller wollte ihm definitiv keine Dunstabzugshaube nach draußen einbauen, warum weiß ich jedoch nicht…
    Nochmal, ich will Fertighäuser auch nicht partout verteufeln, ein gut gebautes Holzhaus überlebt einen sehr wahrscheinlich.
    Aber es liegt eben in der Natur der Sache, dass Steine länger halten als Holz und der gleiche oder gar ein höherer Preis für ein in Größe und Ausstattung vergleichbares Haus nicht gerechtfertigt ist.
    Wie auch Guido schon schrieb, nenn mir bitte einer auch nur einen einzigen entscheidenden Vorteil eines Fertighauses, wenn man es schlüsselfertig erstellen lässt.

  8. Andi

    Ich denke irgendwie die Disskusion ist sinnlos, da jeder seine eigene interpretation von Vor- und Nachteil hat.
    Mir fällt nur immer auf, dass immer die ein Holzhaus negativ darstellen bzw. Vorbehalte dagegen haben, welche selbst eben keines haben (wie es bri uns bis vor kurzem selbst der Fall war). Und da frage ich mich, wo die ganzen Erfahrungen her kommen… Ich höre immer nur „der Freund eines Freundes hat…“
    Ich denke jeder sollte nur dazu seinen Senf geben, wo er tatsächlich selbst Erfahrungen hat. Ich habe 30 Jahre in einem Steinhaus gelebt und habe jetzt ein Holzhaus gebaut. Sollte ich ernsthafte Nachteile finden, werde ich gerne darüber berichten. Bisher kann ich damit aber Gott sei Dank nicht dienen. Und warum muss das Holzhaus denn unbedingt große Vorteile haben? Reicht es nicht, wenn man für sich keine Nachteile sieht?

  9. Hermanski

    Eines kann ich mir aber (wieder mal) nicht verkneifen:

    Vor- und Nachteile hin und her, eins ist Fakt:

    Die „Holzhäuser“ werden neuerdings so oft gebaut, weil der Profit der Hersteller höher ist und sie entsprechend stärker beworben werden. Und kaum einer (von uns) hat die Fachkenntnisse, um diese Haustypen sachgerecht zu bewerten. Insider halten den Rand und verdienen…würde ich auch so machen. 😉

    Ach ja, noch etwas: Wer behauptet, Holzhäuser halten einem Erdbeben besser stand als ein Steinhaus, hat noch nie New Orleans nach der Katastrophe besucht – ich schon – schrecklich! Man sollte sie (die US-Billigst-Häuser) nicht mit 200-300 Jahre alte Blockhütten verwechseln.

  10. Guido

    Sicher wird die Diskussion zu keinem Ergebnis führen.
    Aber wie gesagt, ich habe beides zu großen Teilen selbst genaut und spreche nicht von einem Bekannten, der mal vom Bruder eines Großcousins etwas gehört hat. Ich bin auch ab und an zu Besuch in dem Fertighaus. Sicher ist das Wohnklima und generell das Ambiente wie auch in einem Steinhaus. Von Barackenmuff oder Papphütte spreche ich ja gar nicht, hier bin ich also schon objektiv würde ich sagen.
    Während ich jedoch bei mir z.B. die Waschmaschine selbst bei ausgeschaltetem TV nicht höre, ist sie bei ihm auch mit TV deutlich wahrnehmbar, auch wenn das vielleicht viele nicht stören würde, wenn man sich daran gewöhnt hat.
    Für unsere Finanzierung war ich bei mehreren Banken, alle fragten ob Fertighaus oder massiv, da Fertighaus spätestens bei der Anschlussfinanzierung niedriger bewertet würde und das ist für mich ein sehr großer Nachteil, außer man zahlt sein Haus bar.
    Zudem kosten, für mich völlig unverständlich, qualitativ hochwertige Fertighäuser oft mehr als Massivhäuser, vermutlich einfach nur weil es „in ist“.
    Andy, auch Du schreibst wieder Du siehst keine Nachteile, obwohl ich ein paar aufgezählt habe, jedoch kannst auch Du keine Vorteile aufzählen.
    Was Tobi schrieb mit der Situation in Amerika ist wohl richtig, aber hier eher nicht zutreffend.

    @Hermanski
    Sicher gibt es auch Grenzen bei der Erdbebensicherheit. Aber gerade in CA hat man öfter leichte Beben und hier hat die elastische Bauweise Vorteile.
    Ich spreche jetzt nicht von einem Beben der Stärke 8, aber auch bei leichten Beben hätten Steinhäuser hier deutlich mehr Risse, als die zugegeben sehr einfach gebauten Holzhütten.

  11. Guido

    Hier mal ein Bericht was passiert, wenn mal im Fertighaus etwas undicht ist.
    Nochmal zur Erinnerung, bei uns saß auch ein Baustopfen nicht richtig und das Wasser ist eine ganze Nacht vom DG bis in den Keller gelaufen.
    Bei uns: Baustopfen drauf, paar Tage trocknen lassen und gut…

    https://claudkrs.wordpress.com/

  12. Seppl

    Oh, das liest sich ja nicht gerade gut 🙁
    Wir sind auch noch am schwanken, aber mehr und mehr überwiegen die Vorteile eines Massivbaus.
    Was das Thema Vor- und Nachteile angeht, auch die Fertighaushersteller, -verkäufer reiten nur auf dem Thema rum, dass es schneller ginge, weil man ja nach 2 Tagen ein dichtes Haus hat und das Thema Wohnraumgewinn wegen schmalerer Wände ist allseits beliebt.
    „Ansonsten haben die Fertighäuser heute EIGENTLICH keine Nachteile.“
    Was bedeutet jetzt EIGENTLICH, wenn ich so manches lese?
    Das Thema Wohnraumgewinn ist jetzt wirklich Unsinn, dann baue ich das Haus eben 20cm größer. Kosten entstehen ja vor allem beim verputzen oder Fliesenlegen und nicht „in der Wand“, also wird man nicht wirklich einen Preisunterschied bemerken. Diese sind dann eher von Hersteller zu Hersteller vorhanden und nicht wegen 3m³ mehr umbauter Raum oder so.
    Bei der Bauzeit KANN man auch nur sparen, muss aber nicht.
    Wenn man z.B. seinen Bauantrag im April genehmigt bekommt und es dann direkt losgeht, kann ein Massivbau genau so schnell stehen, wie ein Fertighaus benötigt, bis es im Werk hergestellt ist.
    Einzig, wenn man im Winter die Baugenehmigung bekommt und das Haus im Winter vorbereitet und dann im März/April an 2 Tagen aufgebaut wird kann man Zeit sparen, wenn ansonsten erst im Frühjahr mit mauern begonnen werden könnte.
    Jedoch mal ehrlich, bei einer guten Firma dauert ein massiver Rohbau 6 Wochen ± 2 Wochen.
    Die meisten Häuslebauer sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, man kann also davon ausgehen, dass sie ca. 40 Jahre in dem Haus wohnen werden.
    40 Jahre sind ca. 2100 Wochen. Ist es dann wirklich für irgend jemand entscheidend, ob man IM IDEALFALL ca. 6 Wochen (weniger als 0,3%) seines Lebens länger im Haus wohnt?
    Wie gesagt, auch ich möchte hier Fertighäuser nicht partout schlecht reden, auch bei uns ist die Entscheidung noch nicht zu 100% gefallen, jedoch je länger man schaut und sich informiert, umso mehr überwiegen (zur Zeit) die Vorteile eines Massivbaus, somal hochwertige Fertighäuser mindestens genauso teuer sind wie ein Massivbau!
    Einen wirklichen (preislichen) Vorteil gibt es wohl nur, wenn man nahezu alles selbst macht. Nur braucht man dazu viele Helfer und auch entsprechend Zeit (wodurch dieser Vorteil wieder wegfällt) und natürlich auch entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten.
    Von den Verkäufern wird das einem immer schön geredet, wir zeigen Ihnen das, Sie bekommen die Werkzeuge, wenn es hakt kann der Bauleiter kommen etc.
    Nur dass dies dann in der Realität durchaus anders ausschauen kann, sollte jedem klar sein, viele überschätzen sich hier maßlos und zahlen dann am Ende auch drauf, wenn sie Gewerke nachträglich doch machen lassen. Denn wenn ein Handwerker die Not des Bauherren erschnüffelt, wittert der natürlich ein (für ihn) gutes Geschäft…
    Insofern, allen Bauherren und zukünftigen Bauherren alles Gute und viel Erfolg bei der Umsetzung ihres Traumhauses, egal ob Fertighaus oder massiv.

  13. Seppl

    Oh, das liest sich ja nicht gerade gut 🙁
    Wir sind auch noch am schwanken, aber mehr und mehr überwiegen die Vorteile eines Massivbaus.
    Was das Thema Vor- und Nachteile angeht, auch die Fertighaushersteller, -verkäufer reiten nur auf dem Thema rum, dass es schneller ginge, weil man ja nach 2 Tagen ein dichtes Haus hat und das Thema Wohnraumgewinn wegen schmalerer Wände ist allseits beliebt.
    “Ansonsten haben die Fertighäuser heute EIGENTLICH keine Nachteile.”
    Was bedeutet jetzt EIGENTLICH, wenn ich so manches lese?
    Das Thema Wohnraumgewinn ist jetzt wirklich Unsinn, dann baue ich das Haus eben 20cm größer. Kosten entstehen ja vor allem beim verputzen oder Fliesenlegen und nicht “in der Wand”, also wird man nicht wirklich einen Preisunterschied bemerken. Diese sind dann eher von Hersteller zu Hersteller vorhanden und nicht wegen 3m³ mehr umbauter Raum oder so.
    Bei der Bauzeit KANN man auch nur sparen, muss aber nicht.
    Wenn man z.B. seinen Bauantrag im April genehmigt bekommt und es dann direkt losgeht, kann ein Massivbau genau so schnell stehen, wie ein Fertighaus benötigt, bis es im Werk hergestellt ist.
    Einzig, wenn man im Winter die Baugenehmigung bekommt und das Haus im Winter vorbereitet und dann im März/April an 2 Tagen aufgebaut wird kann man Zeit sparen, wenn ansonsten erst im Frühjahr mit mauern begonnen werden könnte.
    Jedoch mal ehrlich, bei einer guten Firma dauert ein massiver Rohbau 6 Wochen ± 2 Wochen.
    Die meisten Häuslebauer sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, man kann also davon ausgehen, dass sie ca. 40 Jahre in dem Haus wohnen werden.
    40 Jahre sind ca. 2100 Wochen. Ist es dann wirklich für irgend jemand entscheidend, ob man IM IDEALFALL ca. 6 Wochen (weniger als 0,3%) seines Lebens länger im Haus wohnt?
    Wie gesagt, auch ich möchte hier Fertighäuser nicht partout schlecht reden, auch bei uns ist die Entscheidung noch nicht zu 100% gefallen, jedoch je länger man schaut und sich informiert, umso mehr überwiegen (zur Zeit) die Vorteile eines Massivbaus, somal hochwertige Fertighäuser mindestens genauso teuer sind wie ein Massivbau!
    Einen wirklichen (preislichen) Vorteil gibt es wohl nur, wenn man nahezu alles selbst macht. Nur braucht man dazu viele Helfer und auch entsprechend Zeit (wodurch dieser Vorteil wieder wegfällt) und natürlich auch entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten.
    Von den Verkäufern wird das einem immer schön geredet, wir zeigen Ihnen das, Sie bekommen die Werkzeuge, wenn es hakt kann der Bauleiter kommen etc.
    Nur dass dies dann in der Realität durchaus anders ausschauen kann, sollte jedem klar sein, viele überschätzen sich hier maßlos und zahlen dann am Ende auch drauf, wenn sie Gewerke nachträglich doch machen lassen. Denn wenn ein Handwerker die Not des Bauherren erschnüffelt, wittert der natürlich ein (für ihn) gutes Geschäft…
    Insofern, allen Bauherren und zukünftigen Bauherren alles Gute und viel Erfolg bei der Umsetzung ihres Traumhauses, egal ob Fertighaus oder massiv.

  14. Andi

    Jetzt muss ich doch nochmal kurz meinen Senf dazu geben. Eigentlich wollte ich mir ein Aufzählen von Vor- und Nachteilen verkneifen, da das eben Ansichtssache ist, aber nachdem hier jeder schreibt es gibt keine Vorteile beim Holzhaus…

    1. Energieeffizienz… Holz ist ein sehr guter Werkstoff bzgl. Dämmung. Um hier auch nur annähernd die selben Werte bei Steinhäusern zu erreichen sind sehr viel dickere Ziegel und Dämmmaterialien auf der Aussenseite notwendig.
    2. Holz besitzt in der tat ausgezeichnete Eigenschaften bzgl. der Raumklimaregulierung d.h. geringe Speicherung von Wärme oder Kälte, Feuchtigkeitsregulierung usw.. Vorteil deswegen, da im Sommer kühler im Winter schneller warm. Die Wände geben die Temperaturen schneller ab bzw. Passen sich schneller an. Wen ich im Sommer z.B. keine Wärme von aussen ins Haus eintrage, bleibt es den ganzen Tag „kühl“, in der Nacht wird nicht durch in Wänden gespeicherte Wärme nachgeheizt und das Haus kühlt schneller ab wenn man Fenster etc. offen hat.
    Ich sehe das als großen Vorteil, andere vielleicht nicht, wo wir wieder beim Thema wären.
    3. Holzhäuser sind Umweltschonender, ganz einfach darum, weil Holz = Nachwachsender Rohstoff. Das Holz unseres Hauses kommt ausschließlich aus süddeutschen Wälder wo nachhaltige Bewirtschaftung stattfindet. Man hält seinen ökologischen Fnußabdruck im vergleich zum Steinhaus also deutlich kleiner. Klar braucht man nicht glauben beim Holzhaus verhält man sich Klimaneutral (z.B. mechanische Trocknung vom Holz etc), aber eben deutlich besser als bei Steinhäusern. Mag viele nicht interessieren, uns war das schon etwas wert.
    4. Und der Zeitvorteil… jeder der behauptet er baut ein Steinhaus genauso schnell hat schlicht und ergreifend echt keine Ahnung! Das muss hier schon mal gesagt werden. Klar kann ich auch ein Steinhaus in wenigen Wochen hochziehen und „bezugsfertig“ machen… nur überlegt mal warum auch heute viele Ihren Rohbau noch über den Winter mehrere Monate austrocknen lassen. Man trägt über Beton, Mörtel, Feuchtigkeit in den Ziegeln und Estrich unglaubliche Mengen an Wasser in Ziegelhäuser ein. Glaubt ihr vielleicht wenn ihr nach 6 oder 8 Wochen die Farbe oder Tapete an die Wand klatscht und die Möbel davor stellt, dass euer Haus da auch nur annähernd trocken ist? Ihr könnt euch ja mal schlau machen (googeln) nach welcher Zeit noch wie viel Feuchtigkeit im Haus ist und wie lange das braucht bis man sagen kann, dasy das Haus wirklich trocken ist…
    Die Bauunternehme werden euch auch die meisten sagen „geht schon, kein Problem“ Das Bauunternehmen wo wir das Steinhaus angefragt haben findet das ganze ziemlich abenteuerlich und vertritt da eine andere Meinung…
    Dieses Problem reduziert sich beim Holzhaus auf den Estrich. Das Holz etc, eben alles in den Wänden ist absolut trocken. Wer also glaubt er kann nach wenigen Wochen in ein Steinhaus einziehen und hat lange freude daran… lasst euch mal von nem Bausachverständigen beraten… 😉

    Grüße
    Andi

  15. Guido

    Die Lager werden wohl gespalten bleiben, mann wird keinen Massivbauer vom Gegenteil überzeugen können und umgekehrt.
    Nur bringst Du auch wieder den „Vorteil“ der schmaleren Wand. Nur wieso das letzt endlich einer sein soll erschließt sich mir nicht so ganz. In erstler Linie schaue ich, wieviel m² das Haus hat, und nicht wie dick die Wände sind.
    Zur Speicherung von Wärme sagst Du selbst, das kann ein Vor- aber gleichzeitig auch ein Nachteil sein. Bei kurzen Temperaturspitzen (also wenige Tage) hat man mit einem Massivbau wohl deutliche Vorteile, vor allem bei sehr langen Hitzeperioden evtl. mit einem Fertighaus. Wobei wir selbst dieses Jahr keine unangenehmen Nächte hatten.
    Ein Zeitvorteil mag viell. gegeben sein, jedoch, wenn alles normal läuft, nur wenige Wochen. Der Estrich muss schließlich in beiden Häusern trocknen und da der Innenputz vorher an die Wand kommt, trocknet dieser dann mit. Man muss eben vor allem gut lüften.
    Das Wasser im Mörtel zwischen den Steinen kann man fast vernachlässigen, bei uns war ein Stein ca. 80 x 40 cm, dazwischen ein paar mm Mörtel.
    Wie schon jemand schrieb, einen Preisvorteil gibts nur, wenn man (fast) alles selbst macht, jedoch ist dann der Zeitvorteil futsch.
    Letzt endlich haben beide wohl ihre Daseinsberechtigung, denn beides wird ja gekauft. In diesem Sinne, gutes Gelingen an alle!

  16. Andi

    Das sehe ich auch so dass die Lager hier wohl gespalten bleiben. 🙂 Ich finds nur zum … wenn hier Behauptungen aufgestellt werden die aus dem Land der Märchen bzw. aus den eigenen Vorbehalten entspringen und mit fundierter Fachkentniss und Tatsachen nichts zu tun haben. Nur aus dem Bauchgefühl hier zu sagen ein Holzhaus hat den und den Nachteil, ohne es selbst erlebt zu haben ist nicht gerade objektiv.
    Und klar ist die schmälere Wand ein Vorteil. Wenn ich mit weniger Materialaufwand das selbe Ergebniss erhalte, was ist dann daran auszusetzen? Ihr messt immer alles nur an Kisten… Und übrigens, wenn man sich mal einliest (was ich getan habe, da ich auch dachte der Raumvorteil ist minimal) Man liest hier immer wieder, dass es sich um 5-10% Wohnraumgewinn bei gleichem Aussenmaß handelt = Platz besser genutzt. Warum das gerade KEIN Vorteil ist erschließt sich mir jetzt nicht?? Wo wir wieder beim Thema wären dass Vor- oder Nachteil von jedem anders gesehen und brurteilt werden.
    Für uns war das aber kein Faktor weshalb wir uns für ein Holzhaus entschieden haben.
    Und nochmal zur erinnerung, das Massivbauunternehmen bei welchem wir uns ein Angebot machen lassen haben hat zu uns gesagt „ein vernünftiges Holzhaus ist durchaus eine genauso gute Wahl wie ein vernünftiges Massivhaus“

  17. Guido

    Nur nochmal nachgefragt, wie dick ist denn eine Außen- und eine Innenwand üblicherweise beim Fertighaus? 10 % wären schon sehr viel, wobei das wohl auf die Geometrie sehr stark ankommt. Bei großen offenen Räumen (unser Wohn- Esszimmer + Küche hat fast 60m²) spielt das wohl kaum noch eine Rolle, da ja wenig Wände da sind. Und die vorhandenen Innenwände sind mit 11,5 – 17,5 cm ja auch recht schmal.
    Auf einem sehr schmalen Grundstück, wie es der Bekannte, bei dem ich mit gebaut hatte, hat, kann das Thema Wandstärke durchaus wichtig sein. Bei einer Front von ca. 24m wie bei uns, ist es aber eigentlich egal, ob das Haus 50cm breiter wird oder nicht. Wie gesagt, Preisunterschiede gibt es eher von Hersteller zu Hersteller und nicht wegen ein paar m³ mehr umbauten Raum.
    Unsere Preise waren ja auch sehr ähnlich, ausstattungsbereinigt waren wir wohl sogar eher günstiger, obwohl er zwar mit einem ordentlichen, aber nicht mit einem Premiumanbieter gebaut hat, ebenso wie wir.
    Ud eins steht ja sowieso fest, jedes einigermaßen vernünftig gebaute Haus wird die Nutzungsdauer von mind. 50 Jahren überstehen, sprich es sollte einen also im Normalfall überleben.
    Eines muss ich aber nochmal loswerden, mit weniger Materialaufwand hast Du eben nicht das SELBE Ergebnis, allein was den Schallschutz angeht gibt es deutliche Unterschiede. Irgendwie bekommt man auch alles an die Wand, aber bei mir darf ich nur kein Kabel treffen, sonsten kann ich problemlos überall alles aufhängen, ohne mir Sorgen zu machen, vor allem auch um die Dichtigkeit nach dem Bohren.

  18. Andi

    @Guido: Frag mal beim Bausachverständigen nach was er dir dazu sagt, dass Steinhäuser heute zum Teil fast genauso schnell gebaut und manchmal auch bezogen werden wie Holzhäuser. Ein Kumpel ist Bauleiter bei einer Massivbaufirma, auch mit dem hab ich da vorher mal drüber gesprochen… Sein Kommentar: Selbst schuld wer sowas macht…“
    Und unterschätze nicht, was im Wandputz innen Wasser drinne ist. Im Wandputz ist ein gut doppelt so hoher Wasseranteil wie im Estrich
    Hier mal ne Angabe zum Innenwandputz die ich gefunden habe:
    80m Wand 2,5m hoch 2cm Putzstärke Wasseranteil 40% = 1600 Liter Wasser…
    1600 Liter die beim Holzhaus entfallen. Und das entspricht nur ca. 100qm Wohnfläche… bei den 100 qm sind es zur Info gut 1200 Liter im Estrich…

    Und beim Wandputz sind der Mörtel zwischen den Steinen und evtl. eingetragene Feuchtigkeit durch Regen etc. während der Bauphase noch nicht berücksichtigt. Da kommen schnell nichmal einuge hundert Liter mehr dazu…

    Klar kann msn sich mit Bautrocknern abhilfe schaffen. Koster natürlich…

    Nur um Aussagen hier mal auf Zahlen zu stützen… 😉

  19. Hermanski

    Unabhängige Gutachter sehen die Sache nüchtern und sagen deutlich – in dem sie sich auf deutliche Statistiken berufen: Ein „Steinhaus hält länger als ein Holzhaus“. Das muss ja wohl einen Grund haben. Und die hier oft angeführten „Wandstärkenargumente“ lassen mich wegen ihrer Unsinnigkeit nur lächeln…es scheit hier niemand die neuen (Stein)Materialen und ihre Dämmfähigkeit zu kennen…

    Egal welches Haus: Ich wünsche extrem wenig Erstellungsprobleme.

  20. Guido

    Ich sagte ja nicht, dass im Putz kein Wasser ist. Aber dieser wird ja wie gesagt vor dem Estrich eingebracht und trocknet somit gleichzeitig mit dem Estrich.
    Eine gute Trocknung des Putzes ist dann natürlich noch mehr vom Wetter abhängig, als die Estrichtrocknung, da man hier ja (normalerweise) heutzutage eine Fußbodenheizung mit Heizprogramm laufen hat.
    Nun muss ich aber auch sagen, dass ich dem ganzen eh lieber mehr Zeit gebe. Ich habe nämlich auch wie oft schon Fußböden gesehen, die das Trocknungsprogramm durchlaufen hatten, die Restfeuchtemessung zeigte einen entsprechenden Wert an, der das Aufbringen der Fliesen erlaubte und nach 2 Jahren ist der Estrich dann vor allem in den Ecken doch noch so weit geschrumpft, dass die Silikonfugen wieder aufgerissen sind.
    Deshalb hatten wir lieber geheizt und gelüftet wie die Weltmeister und die Fliesen erst nach ca. 3 Monaten verlegt. Das hätte ich aber in einem Fertighaus genauso gemacht, einfach um sicher zu gehen, dass unter den Fliesen keine Hohlräume entstehen, diese brechen oder die Fugen aufreißen.
    Stand jetzt (knapp 3 Jahre nach Verlegung) war dies zumindest nicht falsch, bis jetzt kein Riss, weder in Fliesen noch in einer Fuge.
    Zum Wasser „in“ der Wand durch Mörtel oder Regen, wie gesagt, wir hatten mit „riesigen“ KS Plansteinen gebaut, da wiegt einer mehrere 100kg und KS saugt eben auch das Wasser nicht so auf wie z.B. Ytong oder Bimsstein oder was es sonst noch so gibt. KS Wände kann man ja z.B. als Stützmauer sogar „unbedeckt“ dem Wetter aussetzen. Gleichzeitig sind die fast unzerstörbar, sprich wenn nicht gerade ein Erdbeben kommt, würde der Rohbau (Mauern) vermutlich noch in 200 Jahren stehen.

  21. UeberseeClub

    Da ich mich seit längerem ebenfalls mit Hausbau/-kauf-Gedanken beschäftige und ich aktuell zum Neubau tendiere, möchte ich einmal ein paar Gedanken zu dem bisher gelesenen loswerden. Ich lasse mich da auch gern korrigieren, um am Ende für mich die richtige Entscheidung zu treffen.

    Zu einigen Vor- und Nachteilen:

    1. Lebensdauer/Werterhalt:

    Wenn wir hier von einer Lebensdauer 40+ reden, sollte man doch dabei Bedenken, dass sich in dieser Zeitspanne noch so einiges an technischen Möglichkeiten/Anforderungen (EnEV etc.) verändern wird. Ein Großteil des heute verbauten wird weder zeitgemäß noch auf technisch akzeptablen Stand sein – von einer möglichen Kreditförderung (KfW40/55 etc) mal ganz abgesehen. Dies trifft dann auf die Fertig- als auch auf die Massivbauweise zu. Ich gehe also davon aus, dass in 40 Jahren beide Häuser „beiseite“ geschoben werden und an gleicher Stelle etwas neues entstehen wird, wenn ich nicht gerade auf dem platten Land gebaut habe und nebenan unbebaute Grundstücke zu niedrigen Preisen in Hülle und Fülle bestehen. Entscheidend wird dann die Lage des Grundstücks sein, zumal ich wohl auf Hamburger Stadtgebiet bauen werde und ein Grundstück in halbwegs vernünftiger Lage auch heute schon teuer bezahlt werden muss, ganz unabhängig davon ob und welche Art Haus darauf steht. Aufpreise gibt’s lediglich für Häuser, die jünger als 20Jahre sind. Alle anderen, unabhängig von Alter und Zustand kosten gefühlt das gleiche (i.d.R. zuviel) mit dem Angebot das vorhandene Haus abzureißen und ein neues an gleicher Stelle zu bauen, da der Aufwand das vorhandene Haus auf ein erträgliches Niveau zu hieven ohnehin fast einem Neubau mit Wunschgrundriss entspricht.
    Statistiken zur Lebensdauer von Fertighäusern sind m.M.n. nur für die Vergangenheit aussagekräftig. Vor 20 Jahren waren die Außenwände im Fertighausbereich quasi noch 7 cm dick, heutzutage sind diese aufgrund der energetischen Anforderungen schon mind. 20 cm dick und qualitativ nicht mehr zu vergleichen. Was also heute schon verrottet ist und Bestandteil einer solchen Statistik geworden ist kann doch heute nicht mehr als Argument zur Haltbarkeit und Qualität verwendet werden.
    Trotzdem wird man wohl davon ausgehen müssen, dass Banken hinsichtlich der Wertentwicklung wohl (weiter) einen Abschlag kalkulieren werden und ein unentdeckter Wasserschaden bei einer Holzrahmen- bzw. tafelbauweise eher zum Austausch als zur Trocknung führt, was abe wohl versicherungstechnisch ohne weiteres zu decken sein sollte.

    2. Bauzeit/Kostensicherheit/Baumängel/Insolvenz

    Diesbezüglich sehe ich ebenfalls Vorteile beim Fertighaus. Auch wenn ein Fertighausanbieter erst mit Erteilung der Baugenehmigung in die Produktion gehen wird, wird dieser ganz unabhängig von möglichen Witterungsbedingungen wohl ein wenig schneller sein und mehr Planungssicherheit bieten können. Bei entsprechend großen Anbietern, die auf hochmodernen Produktionsschienen fertigen und alles im Vorfeld aufeinander anpassen, gehe ich zudem davon aus, dass sich die reine Anzahl möglicher Mängel bereits auf ein Minimum reduziert. Am Ende reicht natürlich auch beim Fertighaus ein schwerwiegender Mangel bei der Verarbeitung vor Ort was bspw. die Abdichtung angeht, um enorme Probleme zu verursachen. Kostensicherheit ist bei ausreichender Planung beim Fertighausanbieter wohl einfacher gegeben. Das Insolvenzrisiko wohl einzig von der Wahl des Anbieters abhängig.

    3. Schallschutz/Wärme/Kälte

    Zur besseren Speicherfähigkeit von Wärme und Kälte eines Massivhauses ggü. einem Fertighaus wurde ja schon einiges geschrieben. Ob die möglichen Nachteile beim Fertighaus in bspw. KfW40/55-Ausführung am Ende so groß ist wage ich zu bezweifeln. Wird aber wohlmöglich so sein, dass das Fertighaus schneller Energie aufnimmt und dafür auch wieder abgibt.

    Problematisch könnte das Thema Schallschutz im inneren sein. Hier werden massive Wände wohl bessere Werte erreichen. Habe auch schon in Bautagebüchern/Erfahrungsberichten von dieser Problematik gelesen. Teilweise war dies der einzige Kritikpunkt bei einem bestimmten Anbieter, der schallschutztechnisch durch eine zusätzliche Schallschutzwand nachgebessert haben soll – wie auch immer das umgesetzt wurde. Hierzu würden mich zusätzliche Erfahrungsberichte und Möglichkeiten zur Vermeidung oder Nachbesserung interessieren.

  22. Guido

    zu 1.

    Es mag ja sein, dass vor allem in sehr teuren städtischen Wohngegenden auch ein Haus zum „Wegwerfprodukt“ mutiert, jedoch ist das nicht die Regel, wenn man sich einen Gesamtüberblick macht. Da gibt es doch noch sehr viele Häuser aus den Nachkriegsjahren bis hin zu Häusern, die noch vor dem 1. Weltkrieg um 1900 gebaut wurden.
    Und gerade wenn es um Mehrfamilienhäuser in der Innenstadt geht, sind hier oft Altbauten sehr gefragt.
    Deshalb kann ich es nicht bestätigen, dass ein Großteil der Häuser aus den 70ern jetzt quasi schon zum Abriss steht…



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