Kräuterspirale (Gewürzschnecke)

Kräuterschnecke - GewürzspiraleSo ein Ostersamstag bietet genügend Zeit, um mal ein kleineres Projekt im Garten (oder besser: In der Gegend, die mal ein Garten werden soll) in Angriff zu nehmen.

Da wir seit einiger Zeit das Kochen für uns entdeckt haben, wurden die Töpfe mit frischen Kräutern auf dem Küchenflächen immer zahlreicher. Und weil solche Kräuter immer nur begrenzte Zeit überleben, war unser Wunsch, eine klassische Kräuterspirale im Garten zu haben. Einfach hin laufen, die passenden Kräuter frisch schneiden und zusehen, wie alles weiter wächst und gedeiht. Oder im Herbst die Kräuter ernten und in der Küche zum Trocknen aufhängen.

Während der Erdarbeiten rund um unser Grundstück haben wir eine Reihe handlicher Muschelkalksteine gesammelt und zur Seite gelegt. Diese sollten nun endlich zum Einsatz kommen.

Auf einem etwa 3×4 Meter großem Gebiet haben wir zunächst schwarze, wasserduchlässige Folie ausgelegt, damit Unkraut von unten keine Chance hat. Anschließend haben wir die Form der Schnecke mit einigen Steinen abgesteckt. Danach haben wir am Boden mit den größten Brocken begonnen, und die Wände der Schnecke nach und nach leicht nach innen geneigt aufgebaut. Ohne Mörtel, Zement oder ähnliches, versteht sich. Besonders kritisch (weil einsturzgefährdet) war dabei der höchste (innere) Punkt, solange noch keine Erde in der Schnecke war.

Beim Aufbau haben wir die klassische 4-Zonen-Verteilung gewählt:

  1. Wasserloch, nach Süden ausgerichtet.
  2. Lehmiger, feuchter Boden, gleich im Anschluss an das Wasserloch von Süden aus
  3. Humusreicher Boden
  4. Sandiger Berech mit dem größtmöglichen Sonnenanteil

Als Wasserloch diente uns eine kleine Kunsttoffschale, die wir eingruben. Den lehmigen Boden konnten wir auf dem eigenen Grundstück stechen. Zwar war es etwas mühsam, ihn von den Steinen und Wurzeln im Boden zu befreien, doch letztlich hat das ganz gut geklappt.

Den Humusboden haben wir uns im Baumarkt besorgt. Des gesamte nördliche und östliche Bereich der Schnecke wurde damit aufgefüllt.

Für den Sandbereich haben wir Sand und Humusboden 50/50 gemischt und Kalk hinzu gegeben. Als Drainage haben wir unten in den sandigen Teil der Schnecke all die kleinen Steinbruchstücke gegeben, die in der Mauer nicht zur Verwendung kamen. Diese Steinschicht unter der Erde wurde ca. 15 cm hoch.

BepflanzungDie ersten Küchenkräuter haben bereits ihr neues Zuhause in der Spirale gefunden. Demnächst werden wir mal darüber berichten, was wo am besten gedeiht und was uns wo eingegangen ist.

Ab sofort sind diese Kollegen übrigens auf unserem Grundstück unerwünscht.

16 Kommentare zu “Kräuterspirale (Gewürzschnecke)”

  1. Walter

    Toll sieht sie aus, Eure Schnecke!
    Das wollen wir in unserem Garten auch noch bauen – die Steine müssen wir hingegen erst besorgen, wir haben leider keine auf Lager.

  2. Tom

    Leider bewirkt die Folie auch, dass keine Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten aufsteigt, wenn oben mal die Sonne brennt.

  3. Susanne

    Oh, das sieht aber auch sehr schick aus! Ich will so was in Form eines „Hügels“ aus diesen Pflanzringen realisieren, um jedem Kraut quasi sein eigenes „Grundstück“ zuzuweisen und insbesondere die Pfefferminze am wuchern zu hindern… *grins*
    Aber noch hat der Ausbau oben Vorrang…

  4. Susi

    Sieht wirklich schnucklig aus! Aber kleiner Tipp: Kräuter NICHT NIEMALS NEIN in der Küche trocknen!!! Sieht zwar total urig aus, die Kochdämpfe lassen aber die Kräuter nicht wirklich trocknen… Lieber ein schattiges und vorallem luftiges Plätzchen dafür wählen und am besten mit einer Papiertüte vor Staub schützen. Und nicht unbedingt erst im Herbst ernten – meistens erntet man kurz vor der Blüte, an einem schönen trockenen Morgen. Und nach dem Trocknen in eine Blechdose packen oder in ein Glas, welches dann in den Schrank wandert – Hauptsache, möglichst dicht und dunkel. Viel Erfolg beim „Kräutern“!! (Hoffentlich kam das jetzt nicht so Oberlehrermäßig rüber – aber ich bin nunmal passionierte Kräutergärtnerin! SORRY! Ich will doch nur euer Bestes 😉 )

  5. Sabine

    @Susi: Woooo – herzlichen Dank für die Tipps. Da hätten wir direkt eine ganze Menge Fehler auf einmal gemacht. Wir hatten uns sogar schon den Platz in der Küche ausgeguckt. Vorallem das mit der Papiertüte ist eine super Idee. Da liegt mir direkt noch eine Frage auf der Zunge ;O). Wie lange läßt Du die Kräuter etwa hängen? Sprich wieviel Geduld müssen wir bis zum ersten Mörsern aufbringen ;O)

  6. Bau(m)herrin

    Jetzt setz ich auch noch eins oben drauf: Wenn Ihr Standard-Humus genommen habt, wird die Startdüngung für starken Wachstum und eine frühe Blüte sorgen. Wir leisten uns daher den Luxus der Kräutererde – milder gedüngt schmeckt später auch besser.

    Willkommen in der Kräuterhexen-Welt 🙂

  7. Susi

    Liebe Kräuternovizen :), die Kräuter sind ungefähr dann fertig, wenn sie beim Zerreiben oder Anfassen leicht zerbröseln und knistern (grobe Orientierungshilfe). Kommt allerdings auch auf die Sorte an – sind es eher dünne Blättchen, oder doch mehr was holziges, Zähes… Und wie lange das dauert, schwer zu sagen, einige Tage bis z.T. ein paar Wöchelchen, hängt auch von der Dicke des Materials und der Trocknungsmethode ab. Man KÖNNTE es gaaaaaanz vorsichtig im Backofen beschleunigen, einige Stunden bei ca. 30 Grad (max. 40), hat bei mir aber nie geklappt, weil der Ofen immer heißer wurde. Dann habt ihr schnell Kräuterasche! 😉 Ganz so schlimm vielleicht nicht, wird dann eben alles dunkelbraun. Aber Fakt ist, daß bei höheren Temperaturen auch mehr Inhaltsstoffe, vorallem die ätherischen Öle = Geschmacksträger von dannen gehen, besonders bei dünnen Blättern. Die Ofenmethode ist vielleicht eher was für Wurzeln. Probiert einfach ein bißchen rum – schließlich dürft ihr ja trotzdem weiter im Supermarkt fertige Kräuter einkaufen (ganz inkognito natürlich). 😉 Übrigens ist das alles nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, ich hab’s mir auch nur angelesen (dann allerdings durch eigene Versuche verifiziert). Brauchbares Einsteigerbuch ist (Achtung Schleichwerbung, aber ist für guten Zweck!): „Kräutergarten“ von Dirk Mann ISBN 3-440-09448-0. Toitoitoi!

  8. Koch-Banausen » Blog Archive » Salbei-Camembert in Walnuss-Panade

    […] unserer Gewürzspirale fühlt sich der Salbei richtig wohl und beginnt bereits andere Kräuter zu verdrängen. […]

  9. Susi

    Hallo mal wieder – wollte doch mal horchen, wie die Kräuterspirale sich diesen Sommer/Herbst so gemacht hat, ob ihr Erfolg hattet und reichliche Ernte?

  10. Sabine

    @Susi: Schau mal bei http://www.firstbreeze.com/TI-Privatordner/Blogs/Koch-Banausen/ vorbei. Salbei, Pfefferminze, Rosmarin, Tymian, Schnittlauch und Petersilie haben wir dort reichlich und immer frisch verarbeitet ;o).

    Dill, Basilikum und später auch Petersilie haben sich aber leider die Schnecken geholt. Daran hatten wir nur kurz Freude. Den Sommer über gab es fast jeden Tag Pfeffermintee aus dem Garten und Quark mit Schnittlauch. Ist klasse einfach rauszugehen und mal eben frisch zu ernten. Vermisse den Gang zu Gewürzschnecke und freue mich schon aufs nächste Frühjahr. Denke da werden wir das ganze noch etwas üpiger anlegen und hoffen das die Schneckenplage nicht noch schlimmer wird. Getrocknet haben wir dieses Jahr nichts, irgendwie wollten wir bis zum Schluß die Gewürze frisch verwenden. Vielleicht im kommenden Jahr – mal sehen.

  11. Susi

    Klingt ja alles ganz schön lecker, hab mal bißl gestöbert… Wenn der Winter nicht so hart wird, habt ihr ja auch weiterhin von vielen der o.g. Kräutern was – und der Vorteil: keine Schnecken! 😉 Hatte diesen Sommer auch seeeehr reichliche Schnecken-Ernte jeden Tag – richtig eklig, und sehr ungewöhnlich. Na denne – wünsch euch nen bleibenden grünen Daumen!

  12. Garten Freund

    Das Wichtigste beim Anlegen einer Kräuterschnecke ist meiner Erfahrung nach, dass man mageren Boden verwendet. Es eignet sich dazu normale Gartenerde mit einem Teil Kompost und einem Teil Sand. Bei der Ausrichtung ist darauf zu achten, dass die Spirale umso höher gepflanzt werden sollte, je mehr direkte Sonneneinstrahlung das Kraut benötigt.

  13. Hausbau Erfahrungen » Blog Archive » Die ersten Opfer - Ein Fertighaus entsteht: Bauen / Umziehen / Einrichten / Wohnen...

    […] liegen viele große Natursteinbrocken, die sich prima zu kleinen Mauern, Absätzen oder Gewürzschnecken verarbeiten lassen. Wir haben gestern Abend auch schon die ersten zur Seite […]

  14. Familie Bollström

    Hallo,

    da haben Sie aber eine schöne Kräuterspirale.
    Haben Sie die „Spirale“ selber gebaut oder bauen lassen?

    Wir suchen jemanden, der uns eine Spirale bauen kann.
    Wir leben in Schleswig Holstein, ziemlich weit nördlich (Kappeln) ist dort auch eine Spirale
    möglich, oder ist das Klima zu kalt?

    Vielen Dank

    Mirjam Bollström

  15. radula

    Nett gemacht, war sicherlich sehr viel Arbeit. Aber das Problem was ich mir stelle ist, das die Kräuter eingentlich nur sehr kurzlebig sind. Das ständige neubepflanzen ist sehr mühselig.

  16. SABINE

    @radula: Aber sie halten alle Mal länger wie auf der Fensterbank – zumindest bei uns. Und laut Gärtner gibt es auch einige die den Winter überstehen. Unsere Gewürzschnäcke gehört inzwischen allerdings der Vergangenheit an, da der Garten komplett neu angelegt wurde. Jetzt heißt es nächstes Jahr neu Plätzchen für die Kräuter finden, aber ich möchte in jedem Fall das Jahr über schnell mal in den Garten springen können um Tyhmian, Rosmarin … ernten zu können…



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