Auf der Suche nach einem neuen Bärlauchrezept sind wir zwar über alle möglichen Varianten von Suppen, Aufläufen, Pasta und Aufstrichen gestoßen, was jedoch fehlte waren größere Hauptgerichte. Bei Chili und Ciabatta haben wir dann Lachs aus der Folie mit Morchel-Bärlauch-Sahne entdeckt. Die Kombination Morcheln, Bärlauch und Lachs hat uns gereizt. Leider hatten wir mal wieder nicht damit gerechnet, das es hier im „ländlichen Raum“ nicht mal getrocknete Morcheln gibt. Die Verkäufern schaute mich nur groß und kopfschüttelnd an: „Nee, sowas haben wir hier nicht…“.
Da Not jedoch erfinderisch macht durchforstete ich den Lebensmittelmarkt noch einmal und fand in der asiatischen Abteilung eine Tüte mit getrockneten Mu Err, auch Baumpilz, Judasohr oder Holdunderschwamm genannt. Wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht wie Morcheln schmecken, aber diese Judasohren haben sich ausgezeichnet in dem Rezept gemacht.
Zutaten für den Lachs (6 Personen):
- 6 x 125 g Lachsfilet
- Olivenöl
- ca. 36-46 Bärlauchblätter
- Salz und Pfeffer
- 6 Butterflöckchen
- Alufolie
- 3 x 6 Bärlauchblätter für die Deko (wer möchte)
Zutaten für die Bärlauch-Pilz-Sauce:
- 20 g getrocknete Judasohren (Mu Err)
- 1 EL Butter
- 80 g Schalotten
- 150 ml trockener Riesling
- 250 ml Sahne
- 100 g Schmand
- 40 g Bärlauch
- 600 g Nudeln z.B. Mafaldine
- 500 g Karotten
- etwas Zucker
Zubereitung:
Bevor es mit der Zubereitung los geht möchten wir auf Hüttenhilfes „Fremdkochen“ hinweisen. Dieses Rezept hätten wir nämlich vermutlich nicht gekocht, wenn im Monat April 2009 bei Hüttenhilfe nicht „Bärlauch“ auf der Fremdkochtagesordnung gestanden hätten.
Aber jetzt zur Zubereitung.
Zubereitung der Bärlauch-Pilz-Sauce: Zuerst die Pilze wässern (siehe Packungsbeschreibung). Währenddessen die Bärlauchblätter waschen, Stile entfernen, abtrocknen und in feine Streifen schneiden. Die Streifen unter den Schmand rühren und beiseite stellen.
In unserem Fall mussten die Pilze nach dem Wässern noch rund 1/2 Stunde köcheln. Das Wasser anschließend abgießen und die großen Pilze halbieren oder vierteln. Unsere Judasohren haben übrigens ihr Volumen verfünffacht, daher reichen auch die 20 g.
Die Schalotten schälen und sehr fein hacken.
Nun geht es mit dem Fisch weiter:
Zubereitung des Fisches:
Frisches oder aufgetautes Lachsfilet kalt abspülen und mit Küchenkrepp trockentupfen. Evtl. braune Stellen wegschneiden, da die etwas tranig schmecken können.
Bärlauch waschen und trocken, die Stile können dranbleiben. 6 Alustücke (Länge ca. 40 cm) von der Rolle abreißen. Jede davon in der Mitte mit etwas Olivenöl bestreichen. 3-4 Bärchlauchblätter nebeneinander auf die Folie legen und etwas salzen und pfeffern. Dann ein Stück Lachs darauflegen. Dieses auch etwas salzen und pfeffern. 3-4 Bärlauchblätter oben auflegen und ein Butterflöckchen darauf setzen. Jetzt die Alufolie locker hochschlagen und ringsum verschließen. Die Fisch-Alu-Pakete werden beiseite gestellt.
Den Backofen auf 160 g vorheizen. Die Alupakete auf einem Backblech stellen und im Backofen rund 30 Minuten garen lassen.
Zubereitung von Soße, Karotten und Nudeln:
Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden.
In einem Topf die Butter schmelzen lassen und darin die kleingehackten Schalotten glasig dünsten. Dann die Pilze dazu geben und rund 3-4 Minuten mitdünsten. Etwas salzen und pfeffern und mit dem Weißwein ablöschen.
So lange köcheln lassen bis die Flüssigkeit sich etwa auf die Hälfte reduziert hat. Dann die Sahne dazu geben und weiter köcheln lassen.
Sobald die Sauce ein cremige Konsistenz hat, den Bärlauchschmand unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Parallel die Karotten in leicht gezuckertem Wasser und die Nudeln in Salzwasser jeweils bissfest kochen und ggf. warmstellen.
Wenn alles fertig ist, den Fisch aus dem Ofen nehmen (falls er vorher schon gar war einfach nur zum warmhalten noch im Ofen lassen, aber die Temperatur dabei abschalten). Die Alupäckchen äußerst vorsichtig öffnen, da heiße Luft entweichen kann. Auf dem vorgewärmen Teller drei Bärlauchblätter nebeneinander legen. Darauf den Fisch legen. Die Sauce aus dem Alupäckchen über den Fisch geben (nicht wegschütten, die ist richtig lecker). Daneben Nudeln, Karotten und Pilzsauce geben.
Und jetzt genießen.
Sebastian
Das kann man wirklich genießen! Vielen Dank für das ausführliche Rezept mit den tollen Bildern. Liebe Grüße und eine sonnige Woche!
lamiacucina
ein schönes Rezept, das mir schon bei Petra aufgefallen ist. Falls Ihr mal an Morcheln geratet, greift zu. Sie sind zwar viel teurer als Judasohren, aber geschmacklich ganz anders.
Silke
Ganz herzlichen Dank für diesen klasse Beitrag! Ausgezeichnet! Die Erklärung, die Fotos… einfach prima! Mach weiter so!
Liebe Grüße!
Silke
Petra
Schön, dass Ihr Euch an einer Interpretation meines Rezepts versucht habt! Morcheln zu bekommen, ist hier in der Tat ein Problem – da helfen nur Feinkostgeschäfte oder die Metro. Aber der Geschmack ist wirklich super!
Birgit
Super!
Habe heute Judasohren „geerntet“ und nach einem Rezept für diese gesucht. DIESES hier trifft genau meinen Geschmack! Jetzt weiß ich, was ich mit meinen Pilzen machen werde. Danke