Auf der Suche nach einem ausgefallenen Wintergericht sind wir bei einem unserer Lieblingsblogs über Rehmedaillons mit Zimt und Sternanis gestolpert. Die Idee las sich spannend und Reh stand ohnehin bereits länger auf unserer Wunschliste.
Beim Metzger haben wir ein paar Tage zuvor einen Rehrücken bestellt. Da wir nur ungern Fertigprodukte verwenden, haben wir zudem die Cumberlandsoße und den Wildfond selbst gemacht. Am Ende ging es uns wie Lamiacucina: Derart zartes Fleisch haben wir lange nicht mehr gegessen und zusammen mit den Gewürzen war es ein ganz besonderes Erlebnis.
Als Beilage haben wir ein Birnenpüree serviert. Unsere anfängliche Befürchtung, dass die Gewürze das Reh geschmacklich erschlagen könnten, war völlig unbegründet. Obwohl die Medaillons rundherum damit eingerieben wurden, schmeckte man das Rehfleisch deutlich. Die Gewürze passen optimal und dominieren nicht.
Zutaten für die Rehmedaillons mit Wintergewürzen:
- 1 Kilo Rehrücken für Medaillons (für 16 Medaillons)
- Sonnenblumenöl
- 32 Lorbeerblätter
- 4 Sternanis
- 4 TL Pedang-Zimt* (oder normalen, dann aber etwas weniger)
- 5 Nelken
Für die Soße:
- 2 El Butter
- 2 rote Zwiebeln (160 g)
- 12 frischer Ingwer
- 200 ml Rotwein
- 400 ml Wildfond
- 2 EL Cumberlandsauce
- 100 ml Cognac
- 100 ml Gemüsebrühe
Zubereitung der Rehmedaillons:
Den Sternanis und die Nelken in einer Gewürzmühle mahlen und dann das Zimtpulver dazugeben.
*Anmerkung: Selbstverständlich kann man auch normalen Zimt verwenden. Der Pedang Zimt schmeckt unserer Meinung nach jedoch nicht ganz so “zimtig” .
Jetzt den Rehrücken vorbereiten. Sofern noch Haut oder Sehen zu sehen sind, diese mit einem scharfen Messer entfernen.
Dann den Rücken aufteilen, so dass man 16 Medaillons daraus erhält. Die einzelnen Medaillions mit der Gewürzmischung von allen Seiten einreiben. In zwei Auflaufformen Öl geben, so das der Boden leicht bedeckt ist. 8 Lorbeerblätter auf den Boden legen und jeweils ein Medaillon darauf legen. Mit Öl die Mediallons betröpfeln und leicht verteilen. Dann jeweils ein weiteres Lorbeerblatt auf jedes Reh-Medaillon legen. Mit Folie abdecken und ca. 1 Stunde ziehen lassen.
Währenddessen die Zwiebel und den Ingwer schälen und klein hacken. In einer Pfanne die Butter schmelzen lassen. Darin die Zwiebeln und den Ingwer andünsten. Na rund 3-5 Minuten mit dem Rotwein und dem Wildfond ablöschen. Jetzt das ganze auf gut die Hälfte reduzieren lassen. Dann 2 EL Cumberlandsoße unterrühren und das ganze beiseite stellen.
Das Rezept zu unserer Beilage, dem Birnenpüree gibt es hier.
Um am Ende nicht in Hektik zu geraten haben wir jetzt das Birnenpüree zubereitet und anschließend in einer zugedeckten Schüssel im Backofen warmgestellt.
Erst dann ging es hiermit weiter:
Eine weitere beschichtet Pfanne leer erhitzen und darin die Rehmedaillon von beiden Seiten rund 1,5 -2 Minuten anbraten. Anschließend rausnehmen und auf eine vorgewärmten Teller legen. Mit Alufolie abdecken und in einem auf 65° vorgeheizten Backofen warmstellen. Bei dieser Zubereitung werden die Medaillons wunderbar zart und sind innen leicht rose.
In der selben Pfanne den Bratensatz mit Cognac und Gemüsebrühe ablöschen und gut verrühren. Die beiseite gestellte Sauce dazugeben und kurz aufkochen.
Jetzt kann angerichtet werden. Unser Birnenpüree passte prima dazu. Alternativ kann man auch Spätzle dazu reichen. Fazit: Ein tolles Gericht für die kalte Jahreszeit.
lamiacucina
Da kommt beinahe Weihnachtsstimmung auf :-)
Sabine
@lamiacucuina: Nennen wir es lieber Winterstimmung, dann passt es auch jetzt noch ein wenig – zumal hier alles wieder unter einer herrlichen Schneedecke liegt ;-). Zugegeben, mit den Gewürzen passt es aber prima zu Weihnachten. Und vielen Dank für die Anregung. Es ist ein wirklich tolles Gericht.
Peter02
Ich tu mir den selbstgemachten Wildfond nicht an. Das lohnt sich nicht. Heute kann man Fonds auch ohne Glutamat (z.B. Menzi) kaufen, ohne dass man sich die ganze Arbeit machen muß. Und passt genauso.