Es gibt Rezepte, die muss man alleine ihres Namens wegen ausprobieren. Keine Ahnung wie wir bei der Rezeptsuche ausgerechnet auf ein Rezept mit dem Namen „Cholera“ gestoßen sind. Der Name wird angeblich darauf zurück geführt, dass der Auflauf während einer Cholera-Quarantäne in Goms (Schweiz) aus den Vorräten, die eben noch da waren, entstanden ist. Im Web finden sich die verschiedensten Rezept, mal mit Blätter-, mal mit geriebenem Teig und auch die Zutaten variieren.
Wir haben uns für eine Kombination mit Äpfeln und Birnen entschieden. Die Geschmack und die leichte Süße der Birnen kommt wirklich gut heraus. Hier also unser persönliches Cholera-Rezept und unser Tipp: Nicht vom Namen abschrecken lassen ;-).
Zutaten für 2 x 28er Springformen – Füllung:
- 1 Kilo festkochende Kartoffeln (am besten am Vortag schon mit Schale kochen)
- 500 g Bio-Äpfel (Boskop)
- 500 g Bio-Birnen
- 700 g Raclettekäse
- 450 g Lauch
- 500 g rote Zwiebeln (für die schönere Optik)
- 400 Bauchspeck (nicht geräuchert)
- 2 Eier
- Salz
- Muskatnuss
- Pfeffer
- 100 g Butterschmalz zum anbraten
Zutaten für den Mürbeteig ohne Ei:
- 1 kg Mehl
- 500 g Butter
- 12 g Salz
- 300 ml Wasser
- + Butter zum ausreiben der Formen (ca. 30-40 g)
Zubereitung des Teigs für beide Formen.
Mehl in eine Schüssel gegeben. Die Butterflocken und das Salz dazu geben und nach und nach das Wasser. Sobald die Zutaten zusammenhalten den Teig auf der Arbeitsfläche kurz glatt geknetet.
Die Kugel erst halbieren (für jede Form wird eine Kugel benötigt) und dann ca. 1/3 von jeder Kugel abschneiden, in Folie einschlagen und in den Kühlschrank legen.
Die Form mit Butter ausreiben.
Dann mit dem Well- bzw. Nudelholz erst die eine später die andere Kugel dünn auswellen.
Den Teig in die Form legen, so das der Teig etwas über den Rand hängt, da dieser Überhang nach dem Füllen zum schließen benötigt wird.
Die Form mit dem Teig in den Kühlschrank stellen und dort so lange stehen lassen bis die Zutaten für die Füllung fertig sind.
Zubereitung der Füllung:
Die erste Schicht am Lauch entfernen, den Strunk abschneiden und ggf. Dreck wegwaschen. Dann in Ringe ca. 8 mm breite Ringe schneiden. Die Zwiebeln schälen und würfeln.
Am Bauchspeck ggf. Schwarte und wenn er viel Fett hat auch diese wegschneiden. Dann würfeln (ca . 5 x 5 mm).
Die Zwiebeln mit etwas Butterschmalz leicht andünsten und dann zum abkühlen wegstellen.
Den Lauch in der selben Pfanne ebenfalls mit etwas Butterschmalz andünsten, auch hier nur leicht dünsten und dann abkühlen lassen. Dann den Bauchspeck in der selben Pfanne ohne zusätzliche Fett Zugabe leicht anbraten.
Jetzt die, am besten am Vortag gekochten Kartoffeln, schälen und in dünne Scheiben schneiden.
Mit einem Apfelentkerner das Kerngehäuse der Äpfel und der Birnen entfernen. Sofern es BIO-Äpfel- und Birnen sind kann die Schale dran bleiben im anderen Fall beides schälen.
Danach beides in dünne Scheiben und den Raclettekäse in dünne Streifen schneiden.
Jetzt die beiden Kuchenformen aus dem Kühlschrank holen und mit der Hälfte der Kartoffeln unten jeweils eine Schicht bedecken.
Dann jeweils die Hälfte der Apfelschreiben darauflegen und dann die Käsestreifen. Mit Salz, Pfeffer und frischer Muskatnuss würzen.
Als nächstes den Lauch, den Speck und die Birnenringe nacheinander aufschichten. Zuletzt nochmal Raclettestreifen gleichmäßig verteilen und mit Salz und Pfeffer nochmal würzen.
Jetzt den restlichen Teig nehmen und jeweils dünn ausrollen.
Zirka. 1,5 – 2 cm breite Streifen schneiden und diese in Form eine Gitters oben auflegen. Sofern die Enden zu lange sind einfach abschneiden.Wenn das Gitter fertig ist den Rand von innen mit Wasser bestreichen und einklappen.
Backofen auf 180°C vorheizen. Eiweiß vom Eigelb trennen und mit dem Eigelb das Gitter und die Ränder bestreichen.
Rund 35-40 Minuten im Backofen backen.
Raus nehmen etwas abkühlen lassen und mit einem Messer den Rand entlang fahren um sicher zu gehen das beim Öffnen des Rings nichts an der Form hängen bleibt.
Am besten mit einem sehr breiten und flachen Messer auch einmal unten den Boden lang fahren.
lamiacucina
Woher der Name stammt, ist auch Marianne Kaltenbach nicht klar. Jedenfalls schön gelungen und wer dem Namen nicht traut, kann sich mit einem Schnaps desinfizieren.
Aluis Albin
“ weniger ist oft mehr “ !!
Ich hatte das Glück vor mehr als 30 Jahren dieses Gericht so zu genissen
wie es wirklich zubereitet wurde. Es braucht dazu Kartoffeln, Aepfel, Gommerkäse, wenig Fett , Blätterteig …fertig !! (bestenfalls wenig Lauch )
Meine persönliche Meinung ist, dass man wohl Experimentierfreudig sein darf, jedoch die Gerichte so belassen sollte wie sie ursprünglich waren.
Nur so können wir den wahren Geschmack erahnen. Was uns bestimmt fehlt ist der Hunger den diese Leute damals hatten. Essen ohne dabei satt zu werden, dieses Gefühl werden wir wohl nie kennen.
Das vorliegende Rezept ist ganz bestimmt lecker, es wiederspiegelt jedoch
nicht die Essensform einer Zeit als “ Schmalhans“ Küchenmeister war.