Gibt es heute eigentlich noch Kochunterricht in der Schule? Zu meiner Zeit musste man sich leider zwischen „Hauswirtschaft“ und „Technik“ entscheiden. Eigentlich schade, ich hätte gerne beides gewählt. So habe ich mich, wie vermutlich die meisten meiner Mitschülerinnen, für die Hauswirtschaft entschieden.
Ein paar Grundlagen, die ich heute noch anwende, habe ich damals wohl schon gelernt. Von daher vielleicht gar keine schlechte Entscheidung… Das erste und letzte Mal habe ich damals auch Semmelknödel selbst gekocht und bis heute in sehr guter Erinnerung behalten. Stefan dagegen rümpfte bei dem Vorschlag Semmelknödel zu kochen ziemlich die Nase. Er kannte nur Knödel aus der Packung und da konnte ihn verständlicherweise bisher keiner begeistern.
Doch die selbstgemachten haben auch ihn überzeugt und meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht: Semmelknödel sind richtig lecker und dabei ist die Zubereitung gar nicht schwer. Am besten gleich ein paar mehr machen und einfrieren.
Zutaten für ca. 16 Semmelknödel:
- 10 Brötchen vom Vortag (Semmeln, Wecken)
- 500 ml Milch
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 4 EL Petersilie
- 30 g Butter
- 3 Eier
- Salz und Pfeffer
- Frischhaltefolie
Zubereitung der Semmelknödel:
Die Semmeln in sehr dünne Scheiben schneiden und in eine große Schüssel geben. Die Milch erhitzen und über die Semmeln geben. Mit den Händen die Masse sehr gut vermischen so das alle Scheiben mit Milch benetzt sind. Die Masse zusammendrücken, Folie drüber legen und mit einem Teller abdecken. Mindestens eine Stunde durchziehen lassen.
Die Zwiebel schälen und fein hacken. Die Petersilie waschen, abtrocknen lassen und fein hacken. Dann die Zwiebel in Butter leicht anbräunen und abkühlen lassen. In die Schüssel mit den eingeweichten Brötchen die Petersilie, die Eier und die Zwiebeln geben. Alles gut vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
In einem Topf mit großem Durchmesser Salzwasser zum kochen bringen.
Mit feuchten Händen einen Probeknödel mit ca. 4-5 cm Durchmesser formen und diesen in das kochende Wasser geben. Mit der Temperatur etwas zurückgehen. Der Knödel sollte in leicht köchelndem Wasser liegen. Nach ein paar Minuten kommt der Knödel an die Wasseroberfläche was aber nicht, wie bei Spätzle, bedeutet das er fertig ist.
Rund 20 Minuten sollte der Knödel im Wasser garen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und probieren. Gegebenenfalls die Masse danach mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Auf die Weise kann auch direkt geschaut werden, ob die 20 Minuten als Garzeit ausreichen. Sollte die Masse zu klebrig sein und sich der Kloß auflösen, einfach noch etwas Mehl untermischen.
Als Beilage dürfen die Knödel geschmacklich dezenter ausfallen. Als Hauptgericht kann man sie ruhig etwas stärker würzen. Wenn die Semmelknödel als Hauptgericht gereicht werden kann man auch prima noch angebratenen Speck unter die Masse geben.
TIPP: Auch wenn es unwahrscheinlich ist, aber wenn doch mal Semmelknödel übrig bleiben, diese einfach am nächsten Tag in Scheiben schneiden und mit etwas Butterschmalz anbraten. Zusammen mit einem Spiegelei ein schnelle, leckere Mahlzeit.
Für alle, die die Semmelknödel gleich auf Vorrat zubereiten und einfrieren wollen: Die einzufrierenden Knödel einfach in Frischhaltefolie packen und nicht gekocht einfrieren. Später nach Bedarf entnehmen und dann einfach etwas länger köcheln lassen.
Barbara
Bei uns gab’s in der Schule weder noch – Baden-Württemberg der 1970er und 80er, dafür kann ich Mengenlehre. ;-)
Schade, denn solche Rezepte und Erfahrungen wären ja was fürs Leben. Egal, dafür gibt es jetzt Blogs und diesen super Beitrag. Macht richtig Lust und Laune auf Semmelknödel.
Sabine
@Barbara: Oh die Mengenlehre hat mich auch noch getroffen (leider, weil wichtigeres bei mir dafür auf der Strecke geblieben ist). Bin auch in Baden-Würrtemberg groß geworden. Da hatte ich dann wohl Glück mit dem Kochunterricht (vielleicht ja nur ein kurze Phase) – schlecht war es im nachhinein wirklich nicht. Und die Semmelknödel kann ich echt empfehlen, die sind klasse.
Sabrina
Diese ganzen Sachen sind leider (?) an mir vorbeigegangen, aber ich profitiere noch direkt vom Hauswirtschaftsunterricht meiner Mutter, und ich sterbe für Semmelknödel/ Serviettenknödel.
Herzhaft wird es auch mit gehackten grünen Oliven statt mit Speck.
Susn Ziegler
Hallo Bine u Stefan,
hier die Mengenangabe unserer Klassenkameradin u echten Bayerin Gaby Schekulin:
6 Semmeln, 1 Ei, 2 Zwiebeln, 250 ml Milch, Butter zum Anbraten der Zwiebeln, Salz, und Majoran und Paprika
Grüße Susn
Susn Ziegler
Hab natürlich die Petersilie vergessen…..
Biene
Hi Susn, da selbstgemachte Semmelknödel echt klasse sind, werde ich vermutlich auch mal die Variante von „Gaby“ testen.
Liebe Grüße
Sabine :-)
FALKE1
super was ihr so leistet