Als ich zwischen Weihnachten und Neujahr über meine Lebkuchen-Abmahnung bloggte, dachte ich noch, ich wäre ein Einzelfall. In der Zwischenzeit wurden mehrere Fälle bekannt, die durch die Anwälte von Marions Kochbuch eine Abmahnung erhielten. Jede Abmahnung enthielt allem Anschein nach (wie bei mir) neben der Rechnung des Anwalts auch noch eine Honorarrechnung von Marions Fotograf.
Die genaue Anzahl der Abmahnungen ist nicht bekannt, einiges deutet jedoch darauf hin, dass für Anwälte und das Kochbuch ein nicht unerheblicher Geldbetrag durch die Abmahnungen zusammen kam oder kommen wird.
Wer in der privaten Bloggerszene herum mahnt, der muß sich auf ein gebloggtes Echo gefasst machen. Seit Tagen macht ein besonders skurril anmutender Fall die Runde, in dem das besagte Kochbuch eine Abmahnung für ein Brötchen schickte. Der Streitwert der Angelegenheit wurde dabei auf 6000 Euro festgesetzt. Der abgemahnte Blog ist in der Zwischenzeit deprimiert eingeknickt und hat sein Bloghaus eingestellt. Alles nur wegen eines Brötchens?
Die Anwaltskanzei, die mir die Abmahnung schickte, hat es übrigens bis heute nicht für nötig gehalten, auf meine Unterlassungserklärung zu reagieren, obwohl ich schriftlich um Rückmeldung (wegen einer Änderung) gebeten habe. Vielleicht ist man dort überlastet?
Ich bin nach wie vor nicht der Meinung, dass ich korrekt gehandelt habe (dass ich das Bild zur Quelle gelinkt die Ursprungsseite zusätzlich per Textlink genannt habe ist dabei rechtlich unerheblich). Ich bin jedoch nach wie vor der Meinung, dass man mit den Nachbarn erst mal sprechen sollte, bevor man die Polizei holt. Und wer nicht nur die Polizei holt sondern auch noch die Hand aufhält, der darf sich nicht wundern, wenn das Ansehen in der Nachbarschaft sinkt…
[Bildquelle: Roodini]