Tapetentests
Nach den Erfahrungen im Schlafzimmer haben wir die Gestaltung der weiteren Räume auf die lange Bank geschoben. Ein Grund: Die Tapeten ließen sich unglaublich schwer von den Faserplatten lösen, großflächig gar nicht.
Nachdem aus unserem Umfeld dann noch der ein oder andere Hinweis mit dem Tenor „Tapete auf Gipskarton? Vergiss es!“ kam, verloren wir endgültig den Spaß am Umgestalten.
Letzte Woche haben wir dann bei unserem Hausbauunternehmen angerufen und gefragt, was wir machen können, um die Tapeten von der Wand zu bekommen. Glücklicherweise hatten wir den Mann dran, der ausrücken muss, wenn sich Tapezierer vertapeziert haben. Ein echter Tapetenablöseprofi sozusagen. Und er berichtete: „Tapeten von Gipskarton ablösen ist gar kein Problem. Allerdings nur dann, wenn man mit der eingesetzten Wassermenge mutig ist. Viiiiiel Wasser, nur darauf kommt es an!“
Die knochentrockenen Gipskartonplatten saugen jedes auf die Tapete gesprühte Wasser sofort auf. Das geht so schnell, dass der Tapetenkleber nicht einweichen kann. Deshalb ist es wichtig, viel Wasser aufzusprühen. Richtig viel Wasser. Nur dann löst der Kleber an.
Misstrauisch wie wir sind haben wir das dann in der Speisekammer hinter der Tiefkühltruhe auch gleich ausprobiert. Dieses mal haben wir mit dem Wasser nicht gegeizt: Wir haben so lange gesprüht (und jeweils kurz gewartet), bis kein Wasser mehr einzog und ein Feuchtigkeitsfilm auf der Tapete blieb. Und siehe da: Die Tapeten gingen recht leicht von den Gipskartonplatten herunter, ohne dass die Platten Schaden genommen hätten.
Bleibt eigentlich nur die Frage, ob diese Flüssigkeitsmengen der Gipskartonplatte auf Dauer schaden, bzw. ob die wieder heraus kommen.
am 5. März 2007 um 10:32 am Uhr.
Gipskarton + Tapete? Kein Problem. Wir haben seinerzeit Gipskartonwände vor dem Erstkontakt mit einer Tapete ordentlich mit Tiefengrund vorbehandelt. Seitdem wurde bestimmt schon 4 oder 5 mal neu tapeziert. Das lief jedes Mal problemlos und ohne besonders erhöhten Wasserverbrauch.
am 5. März 2007 um 10:54 am Uhr.
Das Problem sind weniger die Gipskartonwände als die Unterkonstruktion, wenn aus Holz. Aufpassen, dass das Wasser nicht irgendwo reinläuft und die Feuchtigkeit schnellstens wieder weglüften.
am 5. März 2007 um 1:11 pm Uhr.
Bautrockner???
😉
am 5. März 2007 um 1:37 pm Uhr.
@Joachim: Wir gehen davon aus, dass bei uns richtig vorbehandelt, sondern direkt auf die Platten tapeziert wurde.
@Tom: Da kann unsere Wohnraumlüftung mit ihrer chronisch zu geringen Luftfeuchtigkeit (vor allem im Winter) mal so richtig punkten.
am 6. März 2007 um 7:14 am Uhr.
alte Handtücher in die Ritzen der abgenommenen Fußbodenleisten, nen jungfräulichen Sprühtank auf den Rücken geschnallt und einen spritzer Spüli nicht vergessen ! Lüftungsanlage in dem Raum würd ich abdecken damits währenddessen auch feucht bleibt. Hacken bei der Sache ist nur das man die feuchten Gipskartonplatten ausreichend lange trocknen lassen sollte. Und nicht vergessen Farbe zu nehmen die auch diffusionsoffen ist, damit die Wirkung der Gipskartonplatte erhalten bleibt.
ach ja und wenn die Tapete runter ist noch mehrmals mit triefendem Schwamm die Wände abwaschen, damit der Kleister auch wirklich runter ist und zwar solange bis nix mehr klebt wenn man an die Wand langt, erspart ne Menge Frust beim Streichen 😉
Wenn ich hier nun noch lese „Gestaltung der weiteren Räume“ dann habt ihr auf jedenfall mein ungeteiltes Mitleid falls wirklich ohne Tiefengrund tapeziert wurde, ansonsten dürfte es bei Geduld und ausreichend Wasser wirklich ein Heimspiel werden, so wie bei uns (hatten aber zum Glück nur halbhohe Tapezierung MIT Tiefengrund !
Aber nachdem alle schöner als tröge weiße Rauhfaser ist lohnt es sich !
am 3. September 2008 um 5:18 pm Uhr.
Hallo, Ihr meine Retter!
Ich bin schon fast vor Panik verzweifelt. Nächste Woche soll es wieder mal mit einer Renovierung los gehen. An die letzte Wand erinnere ich mich sehr ungerne. Bei uns ist wahrscheinlich wirklich zu wenig Tiefengrund auf den Trockenbauwänden drauf. Aber Euer Hinweis macht mir richtig Mut mit deutlich mehr Wasser zu arbeiten und natürlich werde ich sicherheits-halber auch noch mal `ne Aktion mit Tiefengrund starten.
Also vielen Dank
EdCon