Schilderwald
Bei uns im Neubaugebiet wird fleißig gebaut. Überall entstehen Wohnträume, überall wird gewerkelt.
Gestern wurde ein Möbel der besonderen Art installiert: Ein Nachbar, dessen Grundstück von der Durchfahrtsstraße aus sichtbar ist, hat den perfekt gelegenen Rand seines Gartens dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt, damit die Bürgerinitiative NOT ein Schild gegen die geplante Transversale aufstellen kann.
am 9. September 2006 um 10:11 am Uhr.
Was sind die Beweggründe für solche Schilder? Ich seh sowas ja immer mal wieder und frag mich ernsthaft: Was wollen die Aufsteller damit erreichen? Glauben die ernsthaft, es bringt sie weiter, in ihrem Ansinnen?
Durchgangsverkehrler wird es nicht jucken, ob bei euch ne Straße gebaut wird. Die Betroffenen sind informiert und öffentlicher Druck wird mit sowas auch nicht aufgebaut.
Mich erinnert es immer ein wenig an die „Demonstationen“ in den USA, wo 20 oder 50 oder auch mal 100 Leute, mit Schildern in der Hand vor irgendwelchen Gebäuden im Kreis laufen und zu 99,9% nur als Belästigung betrachtet werden….
am 9. September 2006 um 10:28 am Uhr.
@Mario: Ich kann das nicht allgemein für Schilder sagen, nur für unsere Schilder hier. Unser größter Gegner ist die allgemeine Gleichgültigkeit: Noch ist ja nichts gebaut, also isses mir auch egal. In 5 Jahren wird ein Teil dieser Menschen sagen: „Wie konnte denn sowas hier gebaut werden? Da hätte man doch was tun müssen!“ Ob so ein Schild dazu beiträgt, sei dahin gestellt. Im Gegensatz zum „im-Kreis-Laufen“ behindert es jedoch niemanden. So ein Schild ist eine von vielen Möglichkeiten, das Thema breiter ins Gespräch zu bringen.
Ich persönlich muß sagen: Ich nehme Schilder am Straßenrand wahr und ich kann nicht verleugnen, dass ich mich bewußt oder unbewußt mit ihnen auseinandersetze. Egal ob „Mülltransport“, „Ansiedlung von was auch immer“, „Straßenbau“, „Straßenverhinderung“, „Hurra wir sind Weltmeister“, „Gisela ich liebe Dich“, …
am 9. September 2006 um 10:32 am Uhr.
Gut, Wahrnehmen tu ich sie auch. Aber das war es! Ich nehm auch eine am Rand stehende Kuh war. Deshalb kaufe ich nicht mehr Milch.
Was Du als Intension schreibst „In 5 Jahren wird ein…“ hört sich für mich als Alibi-Funktion dieser Schilder an, nach dem Motto „Das sowas nicht viel bringt, ist klar, aber was hätten wir sonst tun können?“
am 9. September 2006 um 10:50 am Uhr.
@Mario: Die Schilder sind nur ein kleines Mosaiksteinchen von dem, was wir tun. Darf ich die Blumen zurück geben? Menschen, die umher laufen und uns vorwerfen „Ihr müßtet mal was richtiges großes unternehmen!“ gibt es viele hier in der Gegend. Die meisten davon haben wir noch nie auf einer der Aktivkreissitzungen gesehen. Auf diesen Sitzungen wird übrigens Arbeit geplant und verteilt. Das letzte Wort (–> verteilt) ist dabei besonders wichtig.
Zur Kuh: Lehn Dich nicht zu weit raus. In Deinem Blog beschreibst Du uns regelmäßig, dass Du an beinahe keinem Tier vorbei kannst, ohne dass es Konsequenzen hat 😉
am 9. September 2006 um 11:03 am Uhr.
Oja, das Verteilen der Arbeit. Das kennt man….
hmmm, okay, aber ne Kuh hab ich noch nicht. Die Betonung liegt auf „noch“ 😉