Einer ist immer der Verlierer…

… und dieses mal wären wir es beinahe gewesen.

Durch die Tagespresse und einen Hinweis von Christoph Groß wurden wir auf eine Infoveranstaltung „Transversale Eberstadt – Adelsheim“ (oder auch: Odenwald-Transversale) aufmerksam, die gestern Abend stattfand.

Ein Straßenbau-Großprojekt ist in die ersten Planungsphasen gegangen und man wollte die Bevölkerung über den Stand der Dinge informieren. Derzeit stehen zwei bis drei mögliche Verläufe der neuen Straße zur Diskussion. Ziele sollen sein, den Durchgangsverkehr durch einige Ortschaften zu entlasten und das Hinterland besser an die Autobahn anzubinden. Doch: Wo Licht ist, ist auch Schatten…

Transversale Eberstadt - Adelsheim: Als Zugezogene wussten wir nichts von so einem Bauvorhaben, als wir unser Grundstück vor einem Jahr dingfest machten. Die Stadt (Grundstücksverkäufer) hat uns auch nicht darauf hin gewiesen. Nun sieht es so aus, dass die geplante Transversale für uns ein mehr oder weniger starkes Grundrauschen und eventuell einige Brückenpfeilern oder Trassenelemente in Sichtweite bringen wird. Zum Glück sind wir mit unserem Neubaugebiet „Am Eber“ 900 bis 1300 Meter (je nach Variante) davon entfernt. Was für eine Katastrophe muß diese Straße jedoch für das andere Neubaugebiet in Hemsbach („Hohe Steige“) sein? Wenn das Endstück von Variante 3 umgesetzt wird (und es ist noch nicht vom Tisch), dann führt die geplante Straße in einem Abstand von nur 50 Metern an den neu gebauten Häusern vorbei. Und wir sprechen nicht nur von einer bodenebenen Straße, sondern auch von einem 250 Meter langen Brückenabschnitt.

Vieles spricht dafür, dass die Traversale nicht zu verhindern ist. Wir haben auch vollstes Verständnis für das Ziel, die Ortschaften, durch die der Verkehr derzeitig läuft, zu entlasten. Da die Kollegen im Neubaugebiet auf der anderen Talseite nun jedoch diejenigen sind, welche die akustische und optische Rechnung dafür tragen sollen, werden wir sehr genau beobachten, welche Variante letztlich gebaut wird. Und wir werden uns dafür einsetzen, dass das „rosa Endstück“ (der letzte Kilometer der Variante III) nicht realisiert wird.

Falls jemand mitliest, der die Veranstaltung besucht hat und die Powerpoint-Charts von gestern Abend gerne nochmal sehen möchte: Hier sind einige der wichtigsten. Kommentare sind (wie immer) sehr willkommen!

Transversale Eberstadt - Adelsheim Transversale Eberstadt - Adelsheim

Transversale Eberstadt - Adelsheim Transversale Eberstadt - Adelsheim

Transversale Eberstadt - Adelsheim Transversale Eberstadt - Adelsheim

Transversale Eberstadt - Adelsheim

[Die Charts gehören dem Neckar-Odenwald Kreis]

12 Kommentare zu “Einer ist immer der Verlierer…”

  1. Paulchen

    Hier geht derzeit was noch viel perverseres vor: Im letzten Jahr, wurde hier ein Baugebiet erschlossen und seit Herbst auch rege bebaut. In ca. 800m gibt es, hinter einem kleinen Hügel einen stillgelegten Motoball-Platz (Fussball auf dem Motorrad!).

    Nun will die Gemeinde wohl, da vor Jahren richtig Geld da investiert wurde, diesen Platz wiederbeleben. Und da hat sich ein Verein aus der Umgebung, ebenfalls Motoball und zwar Bundesliga, darum beworben, weil sie nicht mehr in ihrem eigenen Dorf trainieren dürfen.

    Es bauen als über 30 junge Familien im Grünen ein Haus, für viel Geld, um weg von Autobahnen, Bahngleisen und Durchgangsverkehr in Ruhe zu leben, und just, nachdem alle Grundstücke verkauft sind, kommt so ein Thema ans Licht….

    Für eine Straße ist ja noch ein Grundverständnis da, aber eine Motorsport-Anlage in mittelbarer Nähe zu einem Neubaugebiet? Da kann man nur den Kopf schütteln, oder?

  2. Fritz

    Nach meiner Meinung sollten sich die einzelnen betroffenen Ortschaften zusammen tun um eine alternative zur Transversale zu finden. Der nutzen der geplanten Straße wird in erster Linie Buchen/Walldürn sein. nicht die Ortschaften dazwischen.
    Ein Schlagwort sollte auch Verkehrsführung sein! Z.B. durch richtige Beschilderung könnten zumindest der LKW-Transporter der so wie so nur auf die A81 will nicht durch die Ortschaften fahren sondern muss ein Umweg in Kauf nehmen. Somit wird auch dieser Bereich mal Wachgerüttelt (alternativ Förderungen z.B. Bahn werden dadurch wieder attraktiv).
    Und zu guter Letzt haben wir auch eine Verpflichtung der Natur und vor allem unserer Kinder!
    Eine Frage sollte sich aber jeder mal stellen:
    Könnte man vieleicht selbst zur Entlastung der Starßen beitragen?

    Die Überlastung der einzelnen Straßen kommt auch von unsere Bequemlichkeit und Freizeitmobilität :O)

  3. Christian

    Jetzt wird’s eng, sonst sind die Hemsbacher die Verlierer. Als direkt betroffener Bewohner im Neubaugebiet Hohe Steige weis ich jetzt wie auch meine Nachbarn endlich bescheid. Nun haben hoffentlich alle realisiert, dass wir etwas unternehmen müssen. Es ist wichtig, dass sich die Anwohner aus dem Neubaugebiet Hohe Steige und auch aus Hemsbach und Baugebiet Am Eber zusammentun und zu versuchen diesen Tal – Übergang in nächster Nähe des Baugebietes Hohe Steige zu verhindern oder so weit wie möglich weg zu schieben. Auch alle die mithelfen wollen sind willkommen.

    Hier geht es darum, noch halbwegs unberührte Natur zu schützen. Wie in der Infoveranstaltung durch eine Frage von Herrn Köpfle erwähnt, stellt es eine ungeheure Belastung für das Hemsbachtal für den Bereich der Talbrücke zum Anschluss an die Umgehung Adelsheim dar. Hier konzentriert sich auf engsten Raum ein richtiger Verkehrsknotenpunkt. Straße, S-Bahnstrecke, die Umgehung nach Adelsheim und die Transversale.

    Hier in diesem Bereich würde in einiger Höhe die besagte Brücke das Tal queren. Leider hätten wir Hemsbacher sehr wenig davon, da kein Anschluss in Hemsbach geplant ist. Ich denke, dass dieser Tal – Übergang, eine Brücke 250 m lang sehr kostenintensiv und auch einen gewissen Schwachpunkt in der Argumentation der Befürworter darstellt. Deshalb muss nach Alternativen gesucht werden.

    Klasse finde ich die Möglichkeit, dass auf dieser Seite alle Infos zusammenzutragen werden, so gibt es erstmals öffentlich konkrete Infos zur Streckenführung einzusehen. Interessant sind die Ergebnisse der Verkehrszählung, die als Grundlage für die Auslegung der Lärmbelastung herangezogen werden.

    Übrigens klasse Blog mit einer großen Menge Infos zu allen möglichen Themen, weiter so. (Das gibs halt nur in Hemsbach)

  4. Stefan

    Ich habe das Chart „Verkehrsentwicklung 2005 / 2020“ mit den Zahlenkolonnen zu „Nullfall“, „Nur Umgehung“, „Umgehung & Traversale“ noch ergänzt.

  5. Bernd

    Hallo zusammen, bin als Nachbar von Christian auch direkt betroffen.
    Laut dem Vortrag von Herrn Rieger beginnt ja als nächstes das Planfeststellungsverfahren. Bei diesem müssen die Pläne in den betroffenen Gemeinden ausgelegt werden. Dies ist auch der Zeitpunkt um Einwände gegen das Bauvorhaben zu erheben.

  6. Hausbau Erfahrungen » Blog Archive » Brückenbauer

    […] Die geplante Odenwald-Transversale, von der wir am Dienstag nähere Details erfuhren, existiert zunächst nur als roter bzw. rosafarbener Strich auf einer unscharfen Projektion. Dabei sind derzeit noch eine Variante 2a und 2b im Gespräch, beide Varianten sollen als weitere Option mit dem “rosa Endstück” versehen werden können. […]

  7. Andreas

    Zunächst darf ich als ehemaliger Hemsbacher sagen, daß mich die beginnende Mobilisierung freut.

    Allerdings wird es nun wahrlich allerhöchste Zeit, daß sich die unmittelbar negativ Betroffenen (Hemsbacher, Eberstadter, Schlierstadter, etc) richtig zusammenfinden. Ein solches Forum ist sicher ein sehr guter Anfang, kann aber keinen persönlichen Austausch ersetzen.

    Ein Vorredner hat es auf den Punkt gebracht: die „Gegenseite“ ist schon hervorragend organisiert und hat einen enormen Wissens- und vor allemEntscheidungsvorsprung.

    Meines Erachtens solltet Ihr Euch nach einer kurzen Findungsphase treffen und dann von Anfang an begleitend professionellen Rechtsrat eines Spezialisten für Verwaltungsrecht einholen, der in letzter Konsequenz auch eine Prozeßvertretung übernimmt.

    Dieser wird zwar einige Euro kosten. Wenn aber genügend Gegner zusammenkommen, sollte es ein Einfaches sein, eine entsprechende „Kriegskasse“ zu füllen.

    Zur Klarstellung: ich bin zwar auch Jurist, aber für Euren ganz speziellen und für jeden Einzelnen von Euch und Euren Kindern sehr bedeutenden Fall bedarf es – gerade wegen des Gegners – einer wirklichen Koriphäe, der am besten ausschließlich Verwaltungsrecht beackert.

    Eine solche findet Ihr aber sicher nicht im NOK.

    Im übrigen sind es nicht nur Fristen, die einzuhalten sind. Einwendungen sind sehr substantiiert und vor allem von den geeigneten Personen zu erheben. Das macht kein Nicht-Jurist, indem er einige Abende und Nächte im Internet surft und sich Textbausteine zusammenbastelt.

    In diesem Sinne: keep on fighting!

  8. Marion

    Leider konnte ich an der Infoveranstaltung nicht teilnehmen und bin schockiert von dem was ich hier im Internet erfahre. Es ist vor allem wichtig allen Hemsbachern klar zu machen, dass die Transversale nicht nur uns Bewohner der „Hohen Steige“ betrifft, sondern Konsequenzen für den ganzen Ort haben wird. So wie ich dass sehe hat die Transversale für uns Hemsbacher keinerlei Vorteile und ich für meinen Teil möchte nicht einem Verkehrslärm wie in der Großstadt ausgeliefert sein. Es wird nicht einfach sein unsere Interessen geltend zu machen, aber wir müssen wenigstens versuchen den Schaden für Mensch und Natur so weit als möglich einzudämmen.

  9. Hausbau Erfahrungen » Blog Archive » Der Widerstand formiert sich

    […] Hemsbach ist ein kleiner Ortsteil. Als Zugezogene haben wir gute Chancen, irgendwann mal alle 158 Einwohner kennen gelernt zu haben. Einen großen Schritt in diese Richtung haben wir in den letzten Tagen getan: Durch die Artikel (1|2) zur geplanten Transversale hier im Blog haben sich viele Hemsbacher per Kommentar und per Mail bei uns gemeldet. Das ist umso erstaunlicher, weil Hemsbach in einigen Bereichen kein, in anderen nur eingschränktes DSL zur Verfügung hat. […]

  10. Hausbau Erfahrungen » Blog Archive » Wenn Kids auf Klappstühlen am Straßenrand…

    […] Hier bei uns im Ort ist eine angeregte Diskussion entbrannt. Einige Bewohner sind der Meinung, dass der Verkehr der durch die Ortschaft roll durch die geplante Umgehung (”Transversale“) erheblich reduziert werden kann. Dieser Ortsverkehr läuft auch direkt vor unserem Haus vorbei, weshalb mich das Thema neugierig gemacht hat. […]

  11. Wolfgang

    Ich bin überrascht, entgegen meines bisherigen Eindrucks, dass sich so viele kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich habe mich als ehemaliger Schlierstadter, der an seiner Heimat hängt, in den letzen Wochen bereits öffentlich engangiert. Auch in Schlierstadt gibt es Widerstände. Irgend jemand sollte das jetzt organisieren. Man sollte mal einen Treffpunkt festlegen und sichzusammenfinden.

  12. Hausbau Erfahrungen » Blog Archive » N.O.T. amused...

    […] Hatte ich diese Transversale-Geschichte noch vor ein paar Wochen aus dem Blickwinkel eines Häuslebauers betrachtet, der gerade eben erst ein Grundstück gekauft und gebaut hat, geht es mir in der Zwischenzeit um übergeordnete Dinge. Ich habe erkannt, wie sinnlos diese Straße ist, welche Gefahren sie mit sich bringt und was sie zerstören wird. […]



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