Nägel im Boden
Aus unserem Boden ragen überall kleine Kunststoffstäbchen heraus. Die Laienfrage „Wass’n das?“ erübrigte sich, das wir in einem Raum noch eine Tüte mit unverbauten Restbeständen fanden: Die Stäbe gehören zum so genannten „Messstellen-Set Estrich“.
Eigentlich werden dabei 4 Stangen und eine Kopfplatte in das Raster der Fußbodenheizungsplatten gesteckt, bevor der Estrich verfüllt wird. Bei uns hat man die abgespeckte Variante mit nur einem Stab gewählt. Mit dem Ergebnis, dass der eine oder andere Stab bereits durch umherirrende Mitarbeiter abgebrochen ist. Egal: Wir müssen die Stümpfe ja später nicht finden…
Sinn und Zweck der Messstellen ist, nach dem Anheizen an definierten Stellen die Feuchtigkeit im Boden und damit den Erfolg des Anheizens messen zu können. Damit man später keine „Probebohrungen“ machen muss und dabei eventuell Leitungen der Fußbodenheizung verletzt, setzt man diese Stabmarkierungen.
Übrigens habe ich auch heute wieder eine tolles neues Wort gelernt: „Belegreife“. Um diese zu erreichen wird der Estrich angeheizt. Im Internet habe ich ein kurzes Info-PDF zum Thema „Heiz-Estrich“ gefunden. Dort wird auch der Ablauf des „Belegreifheizens“ erklärt. 10 Tage maximale Vorlauftemperatur, und das im Sommer. Bekommen die Handwerker, die unter diesen Bedingungen vor Ort weiter arbeiten müssen, eigentlich Schmerzensgeld während der Anheizphase?