Deutschland im Estrich-Rausch
So wie es aussieht, wird in dieser Woche gleich in drei Bau-Bogs Estrich fließen: Diana & Dennis, die Hasenbu.de und wir bekommen die Fußbodenschicht.
Estrich ist meist nicht weiter als ein Zementmörtel. Und weil so viele Blogger diese Woche Estrich bekommen, gibt’s hier noch das Kochrezept zum selbermörteln: Man nehme drei Teile Estrichsand 0-8 mm und einem Teil Zement und mische das ganze mit Wasser an. Wohl bekomm’s.
Da ich derzeit täglich neue Fremdworte lerne, darf meine Lektion von heute nicht fehlen: Während wir davon sprechen, das Estrich trocknen muss, spricht der Fachmann davon, dass er erst nach 20-30 Tagen „belegreif“ ist. Erstaunlicherweise sprechen die Hausbaufirmen meist von kürzeren Belegreifezeiten…
Ach übrigens: Vorsicht bei Baudiskussionen mit Schweizern. Der Schweizer meint nämlich meist den Dachboden, wenn er von Estrich spricht.
Bild: Geliehen von http://www.hansu.de
am 1. Juni 2005 um 2:16 pm Uhr.
Ja, die Hausbaufirmen hätten es gern schnell fertig 😉
Die 30 Tagen kommen zustande, weil der Zementestrich beim Abbinden (trocknen wäre garnicht gut, weil dazu Wasser benötigt wird) schwindet.
Typisches Problem: Es werden zu früh Fliesen verlegt, wodurch der Estrich nur noch unterseitig schwinden kann. Resultat: der Estrich wölbt sich nach oben. Das merkt man spätestens, wenn die Silikonfugen am Wandanschluß abreissen.
Bei Textilbelag gibt es da kaum ein Problem. Auch schwimmend verlegte Dielen/Laminat brauchen kein 30 Tage, sofern sie gegen Feuchte aus dem Estrich geschützt werden.
am 1. Juni 2005 um 3:44 pm Uhr.
Unser Bauunternehmen erklärte uns, dass viele Firmen statt Zement-Estriche, schnelltrocknenden Anhydrit-Estrichnehmen, der schon nach 7 Tagen belegreif (danke für das schöne Wort) ist. Chemie beschleunigt dabei durch erhöhte Wärmeentwicklung das abbinden.
Da aber nicht geklärt ist, ob es später irgendwelche Ausdünstungen geben wird, verzichtet unser Unternehmer insbesondere bei Fußbodenheizungen darauf und lässt sich lieber Zeit, was uns ganz recht ist..
am 1. Juni 2005 um 7:15 pm Uhr.
Die Chemie des Abbinden von Anhydrit ist nur eine andere als bei Zement. Dabei wird mehr Wärme (die nicht etwa zum Abbinden benötigt wird, sondern beim Abbinden entsteht) in kürzerer Zeit frei.
Ausdünstungen, sofern es überhaupt welche gibt, sind nicht anders als bei Gips(karton) oder Porenbeton.